Vielleicht hatte es damit zu tun, dass er in einem dunklenSchrank lebte, Jedenfalls war Harry für sein Alter immer rechtklein und dürr gewesen. Er sah sogar noch kleiner und dürreraus, als er in Wirklichkeit war, denn alles, was er zum Anziehenhatte, waren die abgelegten Klamotten Dudleys, und der waretwa viermal so dick wie Harry. Harry hatte ein schmalesGesicht, knubbelige Knie, schwarzes Haar und hellgrüne Augen.
Er trug eine Brille mit runden Gläsern, die, weil Dudley ihn aufdie Nase geschlagen hatte, mit viel Klebeband zusammengehaltenwurden. Das Einzige, das Harry an seinem Aussehen mochte,war eine sehr feine Narbe auf seiner Stirn, die an einen Blitz erinnerte. So weit er zurückdenken konnte, war sie da gewesen, undseine allererste Frage an Tante Petunia war gewesen, wie er zudieser Narbe gekommen war.
»Durch den Autounfall, bei dem deine Eltern starben«, hattesie gesagt. »Und Jetzt hör auf zu fragen.«Hör auf zu fragen - das war die erste Regel, wenn man beiden Dursleys ein ruhiges Leben fristen wollte.
onkel Vernon kam in die Küche, als Harry gerade denSchinken umdrehte.
»Kämm dir die Haare!«, bellte er als Morgengruß.
Etwa einmal die Woche spähte onkel Vernon über seineZeitung und rief, Harry müsse endlich einmal zum Friseur. Harrymusste öfter beim Friseur gewesen sein als alle Jungen seinerKlasse zusammen, doch es half nichts. Sein Haar wucherteeinfach vor sich hin - wie ein wilder Garten.