Kein Fernsehen, kein Internet und dann noch früh aufstehen. Sieht so Urlaub aus? Für einige Menschen schon. Sie tauchen ein in die ruhige Welt der Klöster, um neue Kraft zu schöpfen.
Urlaub im Kloster liegt im Trend. Klöster wirken auf viele Menschen anziehend wegen ihrer Geschichte und Tradition. Es fällt dort leichter als an anderen Orten, den Lärm und die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen. „Es kommen Menschen, die die Ruhe suchen, um sich selber wieder neu zu spüren“, sagt Bärbel Görcke, die Leiterin des Klosters Mariensee.
Das Kloster Mariensee wurde 1207 gegründet und liegt nordwestlich von Hannover. Es bietet zahlreiche Möglichkeiten für Menschen, die eine Auszeit nehmen wollen: Tage der Stille, Seminare, Kurse in alter Schrift. Die Preise dafür sind günstig. Eine Übernachtung mit Verpflegung kostet 50 Euro. Wer für einige Tage ins Kloster will, sollte sich vorher gut informieren, denn nicht alle Klöster in Deutschland sind für Gäste geöffnet.
„Ich arbeite sehr viel. Dadurch, dass ich selbstständig bin, arbeite ich auch oft am Wochenende“, sagt Sven Angersbach, ein Besucher des Klosters. „Die Freizeit kommt da zu kurz. Um von dem Ganzen mal so richtig Abstand zu gewinnen und mal wieder ganz klar bei sich zu sein, gehe ich manchmal ins Kloster.“ Angersbach zieht sich dann für eine Woche ins Kloster Mariensee zurück.
Kein MP3-Player, kein Internet, kein Computer, kein Handy: Abgeschnitten von der Welt muss man sich auf die Stille des Klosters einlassen. In der Ruhe und Abgeschiedenheit des Klosters haben die Besucher die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen, zu meditieren und schließlich zu sich selbst zu finden.Glossar
Kloster, Klöster (n.) – Gebäude, in dem Mönche oder Nonnen leben
in etwas ein|tauchen – bildlich für: sich intensiv mit etwas beschäftigen / auf etwas konzentrieren
neue Kraft schöpfen – neue Energie bekommen
im Trend liegen – in Mode sein
anziehend – sehr interessant; faszinierend
etwas fällt leicht – etwas ist einfach
Hektik (f., nur Singular) – die Eile
etwas hinter sich lassen – hier: sich nicht mehr um etwas kümmern; nicht mehr über etwas nachdenken
sich spüren – hier: die eigenen Gefühle erkennen
eine Auszeit nehmen – eine Pause machen
Verpflegung (f., nur Singular) – das Essen und Trinken
zu kurz kommen – zu wenig bekommen
von etwas Abstand gewinnen – hier: sich von etwas erholen
bei sich sein – sich mit sich selbst beschäftigen; alleine sein
sich zurück|ziehen – irgendwohin gehen, um allein zu sein
von der Welt abgeschnitten sein – isoliert sein
sich auf etwas ein|lassen – sich an etwas beteiligen; mitmachen
Abgeschiedenheit (f., nur Singular) – hier: die einsame Gegend
zur Ruhe kommen – sich entspannen; sich erholen
meditieren – hier: nachdenken
zu sich selbst finden – sich der eigenen Vorstellungen und Wünsche bewusst werden