Mit seinem Abenteuerroman „Tschick“ wurde Wolfgang Herrndorf 2010 zum Bestsellerautor. Trotz seiner schweren Krebserkrankung arbeitete er immer weiter. Mit 48 Jahren nahm sich der Autor schließlich das Leben.
Herrndorfs Jugendroman „Tschick“ war 2010 ein großer Überraschungserfolg. Das Buch über die abenteuerliche Reise der beiden Freunde Maik und Andrej quer durch Ostdeutschland wurde inzwischen mehr als eine Million Mal verkauft. Außerdem wurde es in 24 Sprachen übersetzt.
2012 erhielt der Schriftsteller für seinen Agententhriller „Sand“ den renommierten Preis der Leipziger Buchmesse. Aber diese Auszeichnung konnte er nicht mehr persönlich entgegennehmen. Denn er litt seit 2010 an einem bösartigen Gehirntumor. Über sein Leben und seine Arbeit mit der Krankheit schrieb Herrndorf bis zuletzt auf seinem Internetblog „Arbeit und Struktur“.
Wolfgang Herrndorf wurde 1965 in Hamburg geboren und wuchs in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf. Zunächst studierte er Malerei und arbeitete dann als Illustrator, unter anderem für das Satiremagazin „Titanic“. 2002 erschien sein Debütroman „In Plüschgewittern“. Insgesamt schrieb er vier Romane, die mit vielen wichtigen Preisen ausgezeichnet wurden.
Glossar
Bestseller, - (m., aus dem Englischen) – ein Buch, das besonders oft verkauft wurde
Krebs (m., nur Singular) – hier: eine sehr schlimme, oft lebensgefährliche Krankheit, bei der sich Körperzellen verändern
sich das Leben nehmen – sich selbst töten/umbringen
Agententhriller, - (m.) – ein sehr spannendes Buch oder ein spannender Film über Personen, die für den Geheimdienst einer Regierung Aufträge erledigen
renommiert – hoch angesehen; wichtig
Auszeichnung, -en (f.) – der Preis; die Ehrung
etwas entgegennehmen – etwas empfangen; etwas bekommen
an etwas leiden – hier: eine bestimmte Krankheit haben
bösartig – hier: gesundheitsgefährlich; lebensbedrohend
Tumor, -e (m.) – eine Veränderung von Zellen im Körper, die gefährlich oder ungefährlich für die Gesundheit sein kann
Blog, -s (m./n., aus dem Englischen) – ein Online-Tagebuch
kleinbürgerlich – zur unteren Schicht des Bürgertums gehörend
Illustrator, -en/Illustratorin, -nen – ein Künstler, der Bilder zu Texten zeichnet
Satire, -n (f.) – eine Ausdrucksform in der Kunst, in der etwas mit Witz und Ironie kritisiert wird
Magazin, -e (n.) – hier: die Zeitschrift
erscheinen – hier: veröffentlicht werden
Debüt (n., nur Singular) – das erste Werk eines Künstlers
etwas erliegen – an etwas sterben
Leiden, - (n.) – hier: die Krankheit
seinem Leben ein Ende setzen – sich selbst töten/umbringen
in jemandes Hand sein – hier: von jemandem selbst bestimmt sein