Wenn Menschen zu lange frieren, kann es für sie lebensgefährlich werden. Wie reagiert der Körper auf Kälte und was passiert eigentlich, wenn ein Mensch friert? Und wie kann man sich am besten vor Kälte schützen?
Egal, wo ein Mensch lebt, ob im Süden oder Norden – die durchschnittliche Körpertemperatur ist bei allen ungefähr dieselbe: 36,5 Grad. Wenn sie über 42 Grad steigt oder unter 30 Grad fällt, wird es für jeden Menschen lebensgefährlich. Denn die lebenswichtigen Organe wie Herz und Gehirn können dann nicht mehr richtig arbeiten. Bei großer Kälte kann das zur Ohnmacht und im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Damit das nicht passiert, schützt sich der Körper durch Muskelzittern und Zähneklappern. Beim Unterkiefer kann man das gut beobachten: Die starken Unterkiefermuskeln fangen bei Kälte an zu zittern. Dadurch werden die Muskeln besser durchblutet und der Körper produziert mehr Wärme.
Wenn der Mensch friert, bekommt er manchmal eine Gänsehaut. Dabei ziehen sich viele kleine Muskeln in seiner Haut zusammen und die Körperhaare richten sich auf. Diese Reaktion kommt aus der Zeit, als die Menschen noch ein Fell hatten: So entstand eine wärmende Luftschicht im Fell.
Jeder friert außerdem ein wenig anders. Oft wird behauptet, dass Körperfett den Menschen vor Kälte schützt. Dies ist aber nicht ganz richtig. Viel wichtiger ist die Muskelmasse des Körpers. Daher frieren Frauen oft etwas schneller als Männer. Für alle aber gilt bei Kälte der einfache Tipp: Wer friert, muss sich bewegen.
Glossar
lebenswichtige Organe (hier nur Plural, n.) – alle Organe, ohne die der Mensch nicht leben kann
Gehirn, -e (n.) – das Denkorgan im Kopf eines Menschen
Ohnmacht, (nur Singular, f.) – die vorübergehende Bewusstlosigkeit; das Verlieren des Bewusstseins
Muskelzittern (nur Singular, n.) – das Zittern der Muskeln bei Kälte
Zähneklappern (nur Singular, n.) – das wiederholte Aufeinanderklappen der Zähne
Unterkiefer, - (m.) – der untere Teil des Kiefers, mit dem der Mund geöffnet wird
gut durchblutet – so, dass genug Blut durch den Körper fließt
Gänsehaut (nur Singular, f.) – hier: die Tatsache, dass sich die Haare auf der Haut bei Kälte aufstellen
sich zusammen|ziehen – kleiner und enger werden
sich auf|richten – hier: sich nach oben stellen
Körperfett (nur Singular, n.) – die gesamte Menge des Fetts im Körper
Muskelmasse (nur Singular, f.) – die gesamte Menge der Muskeln im Körper
gelten – hier: sicher sein; gültig sein