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德国之声时事话题-Immer wieder Afrika

时间:2012-09-07来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Afrika

Hunger und Armut - Alltag für viele Menschen in Afrika. Darum steht Hilfe für Afrika wieder einmal ganz oben auf der Agenda des G8-Gipfels. Doch haben die bisherigen Selbstverpflichtungen etwas gebracht?

Es gibt gute Gründe, sich mit den Problemen Afrikas auseinander zu setzen. "Afrika ist der Sozialfall der Weltgesellschaft schlechthin", sagt der Afrika- und Entwicklungshilfeexperte Cord Jakobeit. Natürlich gelte diese Einschätzung nicht für alle Länder, aber oftmals habe sich die politische und wirtschaftliche Situation nach dem Ende der Kolonialzeit eher verschlechtert als verbessert.

Vor zwei Jahren beim G8-Gipfel von Gleneagles stand Afrika zuletzt im Fokus der reichsten Industrienationen. Es wurde beschlossen, die Entwicklungshilfe bis 2010 zu verdoppeln und die ärmsten Staaten von ihren Schuldenbergen zu befreien - als Anreiz zur Selbsthilfe. Auch in den Millenniumszielen der Vereinten Nationen hat sich die Weltgemeinschaft zum Kampf gegen die weltweite Armut verpflichtet. Gerade die G8-Staaten bekräftigten dies immer wieder und wollen mit gutem Beispiel vorangehen. Doch die weltweite Entwicklungshilfe ist im vergangenen Jahr gesunken. "Die G8-Staaten sind wortbrüchig", kritisiert Jakobeit. "Mit der Selbstverpflichtung der G8-Staaten, den Beitrag zur Entwicklungshilfe signifikant zu erhöhen, sieht es finster aus."

Das Konzept der Entwicklungshilfe wird mehr und mehr in Frage gestellt. Nicht nur in den Geberländern, sondern auch in Afrika selbst. So lehnt der kenianische Ökonom James Shikwati konventionelle Entwicklungspolitik ab. Er setzt auf Fortschritt aus eigener Kraft. In den vergangenen Jahrzehnten wurden hunderte Milliarden Euro für Entwicklungshilfe ausgegeben, doch eine nachhaltige Wirkung wurde nur in den seltensten Fällen erreicht. Der Experte für Entwicklungspolitik Jakobeit konkretisiert: "Langzeitstudien belegen, dass die positive Wirkung von Entwicklungshilfepolitik in Afrika nicht signifikant nachweisbar ist."

Wie niederschmetternd die Situation in Afrika wirklich ist, zeigen die Fakten. 75 Prozent der Menschen in Afrika südlich der Sahara müssen von weniger als 2 Dollar pro Tag leben. Von der Globalisierung profitiert Afrika am wenigsten: Nach Angaben der Vereinten Nationen befinden sich zwei Drittel der am wenigsten entwickelten Staaten auf dem afrikanischen Kontinent.

GLOSSAR

Agenda, die - die Tagesordnung

Selbstverpflichtung, die - eine verbindliche Aufgabe, die man selbst gewählt hat

sich mit etwas auseinander setzen - sich intensiv mit etwas beschäftigen

Sozialfall, der - jemand, der Unterstützung braucht um zu überleben

Kolonialzeit, die - die imperialistische Fremdherrschaft europäischer Länder in Afrika von 1870 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs im Jahre 1914

im Fokus - im Mittelpunkt; im Blickpunkt

Industrienation, die - ein Staat mit einer bedeutenden eigenen industriellen Produktion

Entwicklungshilfe, die - das Bemühen weltweite Unterschiede in der Entwicklung und in den Lebensbedingungen dauerhaft und nachhaltig abzubauen

Schuldenberg, der - bildlicher Ausdruck für: besonders hohe Schulden

Anreiz, der - etwas Interessantes, das jemanden motivieren soll

Millenniumsziele der Vereinten Nationen, die - ein Katalog grundsätzlicher, verpflichtender Zielsetzungen für alle UN-Mitgliedstaaten. Armutsbekämpfung, Friedenserhaltung und Umweltschutz wurden als die wichtigsten Ziele der internationalen Gemeinschaft erklärt.

mit gutem Beispiel vorangehen - sich vorbildlich verhalten

wortbrüchig - ein Versprechen nicht einhaltend

signifikant - bedeutsam; kennzeichnend

Geberland, das - die Länder, die Geld geben

Ökonom, der - der Wirtschaftswissenschaftler

konventionell - herkömmlich

nachhaltig - von langer Wirkung

niederschmetternd - deprimierend

von etwas profitieren - mit etwas Gewinn machen 

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