Die Universität zu Oxford ist eine der renommiertesten Unis der Welt. Doch einen Platz an der Elite-Uni zu bekommen, ist für die meisten Studenten nahezu aussichtslos.
Mit einem Abschluss an der Universität Oxford öffnet sich so manche Tür im Leben. Dort angenommen zu werden, ist für viele Studenten allerdings aussichtslos, denn die Konkurrenz ist hart und der Bewerbungsprozess lang und kompliziert. Andrew Kahn, Slawistik-Professor in Oxford, erklärt: "Generell sind wir an Bewerbern interessiert, die Lernfähigkeit aufweisen können. Wir wollen wissen, ob diese jungen Menschen in der Lage sind, ihre Meinung zu präsentieren und zu verteidigen und ob sie eine Diskussion führen können."
Die Struktur dieser jahrhundertealten Universität ist eher ungewöhnlich. Der wichtigste Bestandteil des Studiums sind die Übungen, bei denen der Professor oder Dozent eine Gruppe von zwei, höchstens drei, nicht selten auch nur einen Studenten eine Stunde lang unterrichtet. Die Professoren sind fast immer führende Experten in ihrem Fach. Bibliotheken, Labore und Museen stehen den Studenten frei zur Verfügung. Für die meisten ist das Studium und Leben in Oxford eine einzigartige Erfahrung.
Immer wieder wird der Universität zu Oxford allerdings vorgeworfen, Kandidaten staatlicher Schulen zu diskriminieren und Absolventen von Privatschulen zu bevorzugen. Die gesellschaftliche Elite, die soziale Oberschicht, wolle auch in der Bildung unter sich bleiben, ist ein oft geäußerter Vorwurf. Professor Andrew Kahn weist dies allerdings zurück: "Ich glaube, das Image, das Oxford noch bis vor einigen Jahren hatte, schwindet langsam. Damals betrachtete man die Studenten als Abkömmlinge der privilegierten Oberschicht, nicht sehr intellektuell, aber mit guten Beziehungen. Das entspricht nicht mehr der Wahrheit. Heutzutage hat die Öffentlichkeit ein viel besseres Verständnis für die Art der Institution, die Oxford ist. Sie ist eine Elite der Bildung und nicht eine soziale Elite."
GLOSSAR
etwas ist renommiert – etwas hat einen guten Ruf
Elite-Uni, die – eine Universität, an der nur die besten Studenten studieren dürfen
aussichtslos – chancenlos; hoffnungslos
es öffnet sich eine Tür im Leben – sinnbildlich: es ergeben sich neue, gute Chancen
Konkurrenz, die – die Rivalen; die Gegner
kompliziert – schwierig; komplex; verzwickt; Gegenteil: einfach
ungewöhnlich – nicht normal; außerordentlich
führend – an erster Stelle; vorherrschend
einzigartig – einmalig
jemanden diskriminieren – jemanden benachteiligen; jemanden schlechter behandeln als andere
Absolvent/in, der/die – hier: jemand, der die Universität erfolgreich abgeschlossen hat
soziale Oberschicht, die – diejenigen in der Gesellschaft, die sehr reich sind
schwinden – weniger werden; sich vermindern
privilegiert sein – bevorzugt sein; bevorrechtigt sein
intellektuell – sehr gebildet
gute Beziehungen, die – Kontakte, die hilfreich sind