Kinder brauchen viel Bewegung, um sich gut zu entwickeln. In der Großstadt gibt es dazu jedoch nur wenige Möglichkeiten. Die Deutsche Sporthochschule Köln bietet einen Fitnesstest für Kinder an und berät Eltern.
Kleinkinder drücken ihre Gefühle über Bewegung aus, da die Sprache hierfür noch nicht ausreicht. Das erklärt Tanja Becker von der Sporthochschule Köln. Deswegen ist es sehr wichtig, den Kindern die Möglichkeit zu bieten, sich zu bewegen – besonders, wenn sie in der Stadt leben und die Wohnung der Eltern nicht sehr groß ist. Mit dem Fitnesstest der Deutschen Sporthochschule können Eltern prüfen, wie aktiv ihre Kinder im Vergleich zu Gleichaltrigen sind. Außerdem gibt die Sporthochschule Tipps, wie Eltern den Stadtalltag zwischen Wohnung und Kindertagesstätte sportlich und gesund gestalten können.
Becker rät, dass es im Zimmer von Kleinkindern keine Stühle, sondern viel Platz zum Krabbeln und Herumtoben geben soll. Aus dem Krabbeln entwickelt sich dann das Klettern, Springen und Balancieren. Zudem ist alles kindgerecht, was mit Rhythmus zu tun hat, wie zum Beispiel klatschen und stampfen. Becker erklärt: "Das wären elementare kleine Sachen, wovon das Kind viel mehr profitiert als von (…) der Mini-Ballettgruppe oder Ähnlichem."
Für größere Kinder empfiehlt Beckers Kollegin Kristin Manz, dass sie mindestens zwei Stunden am Tag körperlich aktiv sind. Ein Teil davon sollte angeleitet sein, zum Beispiel in einem Sportverein. Manz weist auch auf den direkten Zusammenhang von Fernsehkonsum und Übergewicht hin. Sie betont, dass Kinder, die früh übergewichtig und unsportlich sind, auch später in der Schule darunter leiden. Deshalb sollten Kinder frühestens ab einem Alter von zwei Jahren fernsehen – und auch nicht zu lange.
Spielen, toben und Spaß haben an der Bewegung ohne Leistungsgedanken und ohne Angst – wenn Eltern die Bewegung ihrer Kinder schon im Vorschulalter fördern, tun sie viel für deren Gesundheit.
Glossar
Fitnesstest, der – eine Prüfung, bei der man herausfindet, wie sportlich jemand ist
Kleinkind, das – das Kind im zweiten und dritten Lebensjahr
etwas ausdrücken – hier: etwas zeigen; etwas mitteilen
Gleichaltrige, der/die – jemand, der genauso alt ist
Kindertagesstätte, die – der Kindergarten für den ganzen Tag (Abkürzung: Kita)
Krabbeln, das – das Fortbewegen auf Händen und Füßen (Verb: krabbeln)
Herumtoben, das – das wilde Springen und Rennen (Verb: herumtoben; auch: toben)
Balancieren, das – das Gehen über etwas Schmales, ohne herunterzufallen (Verb: balancieren)
kindgerecht – so, dass es für Kinder geeignet ist
Rhythmus, der – hier: die regelmäßige Folge von Geräuschen oder Bewegungen
stampfen – mit den Füßen so fest auf den Boden treten, dass man es hört
elementar – grundlegend; wichtig
jemand profitiert von etwas – hier: jemand entwickelt sich durch etwas besser
Mini-Ballettgruppe, die – eine Gruppe, in der kleine Kinder tanzen lernen können
angeleitet – hier: so, dass ein Gruppenleiter sagt, was die Kinder tun solle
Leistungsgedanke, der – der Druck; der Erfolgsdruck
Vorschulalter, das – das Alter, bevor Kinder in die erste Klasse kommen
etwas fördern – etwas unterstützen