Das Problem ist alt, aber noch immer aktuell: Fast alles, was es an digitalen Medien zu kaufen gibt, ist auch kostenlos im Netz zu haben. Anbieter versuchen nun, mit den Nutzern neu ins Geschäft zu kommen.
Mit der wachsenden Bedeutung des Internets nimmt auch das Angebot an illegalen Inhalten zu, die leicht und meist kostenlos verfügbar sind. Raubkopien von Musikstücken, Kinofilmen, digitalen Büchern oder pornografischem Material lassen sich schnell und ohne Qualitätsverlust herstellen. Und sind sie erst einmal im Netz, können sie prinzipiell von jedem und jederzeit abgerufen werden. Die einen sehen genau darin die demokratische Stärke des Internets, die anderen eine Gefahr für die Kunst und das Geschäft damit.
Denn sowohl die Künstler als auch ihre Produzenten und Verleger verdienen im Fall von Raubkopien nichts an ihrem geistigen Eigentum. Deshalb suchen sie nach neuenWegen, ihre Produkte anzubieten. Lange Zeit hatten sie vor allem versucht, Netzpiraten abzuschrecken, indem sie auf die Illegalität des Raubkopierens und die rechtlichen Konsequenzen hinwiesen – allerdings ohne großen Erfolg.
Doch inzwischen gibt es auch Konzepte, die die Kunden interessieren und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich sind, wie zum Beispiel der „iTunes Store“ der US-Firma Apple. Zwar müssen die Kunden hier für Lieder, Filme und Bücher bezahlen, aber viele finden die Preise angemessen. Offenbar ist es ihnen wichtig, ihre Lieblingskünstler zu unterstützen und sich legal zu verhalten.
Eine weitere Alternative bieten die so genannten Streaming-Anbieter wie Rdio, Simfy oder Spotify. Für einen festen Monatsbeitrag kann man hier die gewünschten Medien nutzen, ohne diese dauernd auf den eigenen Geräten zu speichern. Dank immer schnellerer Internetverbindungen versucht inzwischen auch die Filmwirtschaft, auf die veränderten Bedingungen der Mediennutzung zu reagieren. Sie bietet ihren Kunden an, heruntergeladene Filme nur für eine bestimmte Zeit zu nutzen. So wird der Weg zur Videothek überflüssig.