Die Bevölkerung in Europa verändert sich: Die Frauen bekommen weniger Kinder und alle werden älter. Diese Entwicklung hat große Auswirkungen auf die Sozialsysteme. Die Politik muss auf die Veränderungen reagieren.
Während die Bevölkerung in Asien und Afrika wächst, gibt es in Europa immer weniger Menschen. Um die Bevölkerungszahl auf dem bisherigen Stand zu halten, müsste jede Frau in Europa statistisch 2,1 Kinder bekommen. Es sind es aber nur 1,59 Kinder. Deutschland liegt mit 1,39 Kindern pro Frau weit unter diesem Durchschnitt.
Gleichzeitig werden die Europäer immer älter: Männer wurden im Jahr 2008 statistisch 76 Jahre alt, Frauen 82 Jahre. Der wachsende Wohlstand lässt die Menschen länger leben. Die Folgen der gestiegenen Lebenserwartung zeigen sich vor allem in den Sozialsystemen: Wo weniger Menschen arbeiten, wird weniger in die Renten- und Sozialkassen eingezahlt. Zur gleichen Zeit aber steigen die Ausgaben, weil es mehr Rentner gibt.
Drei Faktoren, die diese Entwicklung beeinflussen können, sind bekannt: mehr Kinder, längeres Arbeiten und Zuwanderung. Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft sieht hohe Geburtenraten vor allem in Ländern, in denen Frauen gut in den Arbeitsmarkt integriert sind. Dort gibt es, so erklärt er, eine sehr gute Kinderbetreuung.
Axel Börsch-Supan vom Max-Planck-Institut sieht die Zuwanderung nicht als Lösung für das Problem. Dafür müssten viel mehr Menschen nach Europa einwandern. Er glaubt, wie viele andere: "Wenn die Erwerbstätigen mittleren Alters länger arbeiten würden, könnte man einiges kompensieren."Das Problem ist also erkannt. Nun müssen die Europäer voneinander lernen und handeln, um es zu lösen.