Vom Müllerssohn zum bankrotten Maler
Vor 400 Jahren erblickt der niederländische Maler Rembrandt das Licht der Welt. Zahlreiche Kunstwerke erinnern an den Barockmeister der Hell-Dunkel-Technik und der Lichtreflexe.
Einiges haben Mozart und Rembrandt gemeinsam: Sie sind beide Meister ihres Faches, beide sind verarmt gestorben und beider Geburtstag wird in diesem Jahr allerorten gefeiert. Konzerte rund ums Mozartjahr - Ausstellungen rund ums Rembrandtjahr.
Rembrandt Harmenszoon van Rijn wurde am 15. Juli 1606 im niederländischen Leiden geboren. Er starb 1669 in Amsterdam und hinterließ rund 350 Gemälde, 1200 Zeichnungen und 300 Radierungen. Markant ist Rembrandts hell-dunkel Technik: düstere Bilder mit einzelnen Lichtreflexen, die Details besonders hervorheben.
Der Müllerssohn wusste schon als Kind, dass er nur eines wollte: malen. Doch die wohlhabenden Eltern schickten ihn auf eine Schule, die ihn auf die Universität vorbereiten sollte. Der Universität kehrte Rembrandt bald den Rücken zu und überzeugte seinen Vater, einer Lehre bei einem berühmten Historienmaler zuzustimmen. Schon die ersten Stillleben, Landschaftsstudien und Portraits beweisen Rembrandts außergewöhnliches Talent.
Mit dem künstlerischen kam auch der wirtschaftliche Erfolg. Leiden wurde dem inzwischen 25-Jährigen bald zu eng; Amsterdam lockte mit Weltläufigkeit und lukrativen Aufträgen - unter anderem vom niederländischen Hof. Rembrandt gründete in Amsterdam eine Werkstatt mit seinem Freund Jan Lievens, nahm Lehrlinge auf und zog bei dem Kunsthändler Hendrik Uylenburgh ein. Der stellte ihn nicht nur der feinen Amsterdamer Gesellschaft vor, sondern auch seiner Nichte Saskia. Bald heirateten die beiden, bekamen vier Kinder, von denen jedoch nur der jüngste Sohn Titus überlebte. Rembrandts vornehmes Amsterdamer Stadthaus ist heute als Rembrandt-Haus wiederhergerichtet.
In diesem Haus hat Rembrandt alle wichtigen Bilder gemalt. Amsterdam und die Niederlande hat er nie verlassen. Nach der Vollendung des Werkes Nachtwache, besonders aber nach Saskias frühem Tod, stürzt Rembrandt in eine tiefe persönliche und künstlerische Krise, von der er sich nicht mehr erholt. Auch der wirtschaftliche Abstieg war damit vorgezeichnet. Er starb verarmt und ist in einem Armengrab begraben.