Podcasting – eine Alternative zum Radio?
Ein neuer Trend aus der Blogger-Szene ist das Podcasting. Hierbei werden Audio-Dateien erstellt und im Internet veröffentlicht. Blogger sprechen vom Radio der Zukunft.
Es ist schon eine Weile her, dass die Online-Tagebücher, die so genannten Weblogs, ihren Siegeszug im World Wide Web angetreten haben. Eine neue Form der Internet-Kommunikation ist das Podcasting. Der Name ist eine Zusammensetzung aus dem englischen Wort Broadcasting (Rundfunk) und dem am verbreitetsten MP3-Player – dem iPod von Apple.
Ein klarer Vorteil beim Podcasting: Im Gegensatz zu Weblogs, die man nur im Internet besichtigen kann, können Audios im MP3-Datenformat überall abgespielt werden. Und Dank der heutigen Popularität der MP3-Player wächst die Gemeinschaft der Podcasting-Szene stetig. Ähnlich wie bei den Weblogs ist der Inhalt frei. In Deutschland, dem Land der Dichter und Denker, werden zum Beispiel im "Poetcast" Gedichte vorgelesen. Die "Sammelstelle" will Musik aus Deutschland bekannt machen. Und Ausländer können sich in "Steffanies Deutsch für Anfänger" mit der hiesigen Sprache vertraut machen. Auf diese Weise lassen sich ganz individuelle Radiosendungen zusammenstellen. Weltweit haben auch politisch Interessierte und Musiker die neue Kommunikationsform entdeckt. Die einen verbreiten ihre Ansichten in politischen Sendungen, die anderen beschäftigen sich mit aktuellen Musik- oder Modetrends.
Der ehemalige MTV-DJ Adam Curry und Dave Winer, einer der Pioniere im Computergeschäft, haben das Programm "Ipodder" produziert, das dem User die Verwaltung der verschiedenen Beiträge erleichtert. Die Creative Common License erlaubt es, ähnlich wie bei Open-Source-Projekten, den Inhalt der Audios zu zitieren, in seine eigenen Beiträge aufzunehmen oder ganz einfach eins zu eins zu übernehmen. So ist auch die Frage des Urheberrechts geklärt und Podcasting kann nicht als eine reine Tauschbörse missbraucht werden.
Einige sehen im Podcasting das Radio von Morgen. Neben den schon genannten Vorteilen kommen viele weitere hinzu. Man kann zum Beispiel vor- und zurückspulen, ein Lied überspringen und vor allem ist man nicht auf die lokale Empfangbarkeit eines Senders beschränkt. Allerdings muss sich erst noch zeigen, ob professionelle Radiosender gewillt sind, ihr Programm auf diese Weise zu verbreiten.