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Matthias Claudius und Rebekka Behn heiraten(3.15)

时间:2016-07-02来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: heiraten
Man kann alles sagen aber eines nicht, diese Ehe wurde wegen des Geldes geschlossen. Dichter Matthias Claudius liebt seine Rebekka und gestaltet die Hochzeit ein wenig anders als erwartet. Autor: Xaver Frühbeis
Er war neu gewesen in dem kleinen Dorf. Schriftleiter sollte er werden, in der Zeitung, die dort erschien. Am ersten Tag schon macht er sich auf die Suche nach einem Haus, zum Wohnen und Arbeiten. Er findet auch eins, gleich neben der Kirche, doch die Tür ist verschlossen. Der Schlüssel, sagt man ihm, sei nebenan, beim Zimmermann. Der ist nicht da, stattdessen empfängt ihn seine Tochter. Sechzehn Jahre alt: Rebekka heißt sie. Der Vater, sagt Rebekka, bewahre den Schlüssel in einem kleinen Kästchen, aber auch das sei verschlossen, und der Schlüssel sei - sie wisse nicht, wo. Das Problem sei aber leicht zu lösen. Und Rebekka holt ein Handbeil aus des Vaters Werkstatt und hackt das Kästchen entzwei. In diesem Augenblick weiß unser Besucher: das ist die Frau, die er heiraten wird.
 
Liebe auf Anhieb
Allerdings fehlt ihm dazu ein vernünftiges Auskommen. Die Zeitung, die er leiten soll, der "Wandsbecker Bothe", ist bloß vier Seiten dick. Auf den ersten drei steht Politisches, die letzte kann er mit gelehrten Sachen füllen. Rezensionen, philosophische Betrachtungen, erbauliche Gedichte. Unser Schriftleiter kennt viele große Gestalten der deutschen Literatur. Herder, Klopstock, Goethe: sie alle machen mit und schreiben für den "Bothen". Dummerweise wollen nicht viele Leute sowas kaufen. So wird die Zeitung kein Erfolg und ihr Schriftleiter nicht reich. Doch geheiratet werden muss trotzdem. Und damit zuvor niemand darüber tratscht und munkelt, fädelt er das Ganze so ein.
 
Eheanbahnungen
Er lädt ein paar seiner besten Freunde zu einem harmlosen Fest. Der Dichter Klopstock ist da, Bode, sein dicker Verleger, sein Freund Schönborn und noch zwei, drei. Außerdem Rebekka, und natürlich der Pastor. Sie reden über dies, sie reden über das, und mit einem Mal kommt das Gespräch aufs Heiraten. Ach, sagt unser Mann, wo wir schon mal dabei sind, können wir ja auch gleich zur Tat schreiten.
 
Auf dem Tisch liegt plötzlich eine Sondererlaubnis des Königs für eine Haushochzeit, der Pastor tritt vor, und die Gäste staunen. Mit einem Mal ist das Fest eine Hochzeit, und sie sind die Trauzeugen. Es ist der 15. März 1772, an dem der Dichter und Zeitungsmacher Matthias Claudius und Rebekka Behn, die Zimmermannstochter, den Bund für's Leben schließen.
 
Wer noch überrascht ist, sind die Freunde, die er nichteingeladen hat. Was heißt: überrascht? Sie sind bestürzt. "Stell dir vor", schreibt Herder. "Claudius hat geheiratet! Der nackte, arme, dürftige Claudius!" Wie soll das erst werden, wenn Kinder kommen.. Es kommen auch welche, zwölf sogar.  Doch Claudius sorgt sich nicht. "Gott gebe mir", schreibt er, "nur jeden Tag so viel ich darf zum Leben. Er gibt's dem Sperling auf dem Dach; wie sollt er's mir nicht geben." Und in der Tat: Gott sorgt für ihn. In Gestalt seiner Freunde, die ihm ab und an einen dicken Karpfen vorbeibringen oder einen Rehbock. In Form des Gartens hinterm Haus, in dem er Obst und Gemüse wachsen lässt. Und durch den dänischen Kronprinzen, der ihm irgendwann eine kleine Rente gewährt. Und so leben Matthias Claudius und seine Frau Rebekka nicht reich, aber glücklich und zufrieden, bis zum Ende ihrer Tage.
 
"Ich danke Gott", dichtet er, "und freue mich wie's Kind zur Weihnachtsgabe, dass ich bin, bin! Und - dass ich dich, schön menschlich Antlitz, habe." 
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