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Folge 60: Die Direktorin des Augsburger Zoos

时间:2021-04-25来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Zoos
  Zusammenfassung:Für die Reihe „Frauen in Wirtschaft und Kultur“ sind Studentinnen aus China und der Ukraine zu Besuch bei Frau Dr. Barbara Jantschke, der Direktorin des Augsburger Zoos. Als eine der wenigen Frauen in dieser Branche gewährt Sie einen Einblick in die Arbeit einer Zoodirektorin und spricht mit den Autorinnen über ihren eigenen Werdegang und die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Nebenbei verrät Frau Dr. Jantschke, die übrigens selbst in dem animalischen Park wohnt, welches Tier Sie noch gerne im Augsburger Zoo aufnehmen würde – und welch exotischen Mitbewohner sie bei sich zuhause mit der Flasche aufgezog.

  Interviewerin: Unser Thema lautet "Frauen in Wirtschaft und in Kultur" – da nehmen sie eine hohe Leitungsposition (ein). Wollten sie immer diese Position einnehmen, oder ist es spontan so passiert?
 
  B. Jantschke: Ich habe Biologie studiert, wollte immer in einem Zoo arbeiten und es gibt ja nicht allzu viele Zoos in Deutschland, und auch nicht in der Welt. Und wenn man studiert hat, muss man irgendwo eine gehobene Position einnehmen. Dass ich Direktorin bin, wollte ich nie. Weil als Direktorin hat man sehr viele Verwaltungsarbeiten, wenig mit Tieren. Ich habe Biologie/Zoologie studiert, ich will mit Tieren arbeiten und ich sitz hier im Büro und sehe manchmal den ganzen Tag kein Tier! Es ist so passiert kann man sagen. Aber ich wollte in so einer Position arbeiten in einem Zoo und dass ich jetzt Chefin bin ist Zufall.
 
  Interviewerin: Also es ist klar, dass die Chefin, die Direktorin des Zoos (kein) Lieblingstier haben kann. Aber sie schwärmen ganz bestimmt für irgendeins. Für welches?
 
  B. Jantschke: Da muss ich ein bisschen ausholen. Ein Lieblingstier darf ich nicht haben, aber: Haben sie zuhause Haustiere?
 
  Interviewerin: (alle): Nein. Leider.
 
  B. Jantschke: Keins?
 
  Interviewerin: Früher hatte ich eine Katze!
 
  B. Jantschke: Ja, ich frage das immer wegen dem Beispiel Katze. Die Katze war sicherlich ihr Lieblingstier.
 
  Interviewerin: Ja.
 
  B. Jantschke: Weil das einfach eine persönliche, besondere Beziehung ist. Es ist das Haustier. Und bei mir ist es ein Plumplori, ein Halbaffe aus Südostasien, den ich mit der Flasche aufgezogen habe. Der heißt Kalle, und Kalle ist mein Lieblingstier. Also nicht Plumploris unbedingt im Allgemeinen, aber der eine eben.
 
  Interviewerin: Wow, also haben sie eine persönliche Beziehung (zu dem Tier)?
 
  B. Jantschke: Genau, wie zu einem Haustier. Der war also ein halbes Jahr bei mir in der Wohnung und war frei im Wohnzimmer und dadurch habe ich zu ihm eine Beziehung, wie sie eine zu ihrer Katze hatten.
 
  Interviewerin: Würden sie gern noch irgendwelche Tiere für den Zoo kaufen? Eins, das sie noch nicht haben, aber sich wünschen?
 
  B. Jantschke: Tiere kauft man grundsätzlich nicht, sondern das läuft alles ohne Geld. Die werden ausgetauscht oder verschenkt oder sonst irgendwas. Das Tier selber ist ja auch nicht das Entscheidende, sondern das Entscheidende ist natürlich das Gehege, das man dafür braucht. Also das ist auch das teurere. Was ich gerne hätte, was aber eine politische Sache ist, ist ein Tasmanischer Teufel. In Europa gibt es ein einziges Paar in ganz Europa und das war ein Geschenk an das dänische Königshaus. Nachdem wir in Deutschland keine Monarchie mehr haben, weiß ich nicht, wer einen geschenkt bekommen könnte. Aber ich bleibe da dran!
 
  Interviewerin: Und dieser Tasmanische Teufel, ist das ein Wolf oder ein Hund oder ein Bär...?
 
  B. Jantschke: Man könnte sagen, das ist ein Känguru. Also es ist ein Beuteltier, aber es sieht natürlich nicht aus wie ein Känguru, sondern ist ein Raubbeutler, d. h. es frisst also Fleisch.
 
  Interviewerin: Haben sich auf (ihre) Stelle auch viele Männer beworben? Wie ist es passiert, dass gerade sie diese Stelle bekommen haben?
 
  B. Jantschke: Also es waren mehr Männer als Frauen, ich kannte die ja nicht alle. Die letzten fünf, (da) war ich die einzige Frau. Es gibt wenige Frauen als Zoodirektoren in Deutschland, es gibt drei oder so. Ich glaube, es liegt eventuell daran, dass Frauen – dass (das) nicht so ihr Ziel (ist), so eine Position zu haben. Warum ich das jetzt geworden bin? Das war irgendwo meine fachliche Qualifikation, aber zufällig war ich eben auch noch eine Frau.
 
  Interviewerin: Im Jahr 2002 waren sie die jüngste Zoodirektorin in Bayern. (Hatten Sie deshalb) Schwierigkeiten?
 
  B. Jantschke: Nein. Also sie müssen ja so sagen, der nächste Zoo ist München, das sind 70 km, dann Nürnberg, das sind 160 km. Wir haben keinen direkten Kontakt. Also wir kennen uns, aber wir sind ja keine Konkurrenten. Jeder hat seinen Zoo, jeder hat seinen Bereich und wir sind Kollegen. Also es ist jetzt nicht so, bloß weil ich jünger bin, hab ich weniger zu sagen oder so. Es ist keine Konkurrenz, das ist eigentlich kein Problem.
 
  Interviewerin: Jedes Jahr finden Besucher des Zoos irgendwelche Neuigkeiten, also sie möchten immer etwas Neues. Ist es schwierig, sich immer wieder etwas auszudenken, oder nicht?
 
  B. Jantschke: Es ist ganz wichtig, den Leuten immer wieder was Neues zu bieten, weil wir kein Museum sind. Wenn man in ein Museum geht, sieht man immer wieder die gleichen Tiere oder Gemälde oder sonst irgendwas. Und unsere Leute sollen ja öfter kommen. Und die kommen öfter, wenn sie immer wieder was Neues finden. Es ist nicht schwer, sich immer wieder was Neues auszudenken, weil erstens ändert sich die Auffassung, wie man Tiere hält. Früher wurden Tiger hinter Gittern gehalten, heute sagt man, man muss ein Freigehege haben, das aussieht wie in der freien Wildbahn. Früher wurden alle Tiere einzeln oder halt Löwe mit Löwe und Elefant und Giraffe und Rabe usw. alles nebeneinander (gehalten). Heute mischt man sie so, wie sie normalerweise draußen auch vorkommen. Ein Gehege, wo man ein Tier drin hält, irgendeine bestimmte Tierart, ist in 15 Jahren veraltet. Da sagt man, das hat sich geändert, die Bausubstanz ist schlecht, die Auffassung hat sich geändert. Und deswegen ist es schon so, dass auch manchmal einfach nur Neubauten von bestehenden Gehegen sind, und dann hat man ja immer noch Platz, wo man ein neues Gehege hin bauen kann. Da mangelt‘s dann halt am Geld.
 
  Interviewerin: Wie immer.
 
  B. Jantschke: Wie immer.
 
  Interviewerin: Fühlen sie sich als eine Frau in der Männerwelt, oder nicht?
 
  B. Jantschke: Hmm. Jeder führt seinen Zoo natürlich anders, wobei das nichts mit dem Geschlecht zu tun hat, sondern jeder Zoo ist eine abgegrenzte Einheit, weil wir ja relativ weit auseinander sind. Von daher stellt sich die Frage an und für sich nie. Also es ist nicht so, dass jetzt mein Münchner Kollege nur weil er ein Mann ist, auf mich runter schaut. So etwas gibt's nicht, wir haben alle studiert und sind alle aufgeklärt und das ist überhaupt kein Problem.
 
  Interviewerin: Mit den Kollegen ist das klar, aber sagen wir hier mit den Mitarbeitern oder mit Bauarbeitern? Weil ich glaube, sehr viele Männer kommen zu ihnen, um irgendwelche Probleme zu lösen oder so etwas – und dann sehen sie plötzlich eine Frau. Wie ist das dann?
 
  B. Jantschke: Kein Problem. Nie irgendein Problem gehabt.
 
  Interviewerin: Gibt es Probleme mit den untergebenen Arbeitern? Vielleicht arbeiten die Männer nicht so gerne unter einer Frau?
 
  B. Jantschke: Könnte ich nicht sagen. Aber es heißt ja, dass Frauen besser zuhören können, besser auf die Leute eingehen können und ich denke, also ich habe keine Schwierigkeiten mit den männlichen Mitarbeitern.
 
  Interviewerin: In meinem Land arbeiten die meisten nicht sehr gerne unter einer Frau.
 
  B. Jantschke: Nein, also das Problem habe ich hier überhaupt nicht.
 
  Interviewerin: Schön! Wie ist das Verhältnis in ihrer Familie? Ihr Mann hat doch eine Direktorin zuhause?
 
  B. Jantschke: (lacht) Ja. Also es war von Anfang an so, dass ich gesagt habe: Wo ich eine Stelle finde, muss er mitgehen. also es ist natürlich so, dass ich mir nicht aussuchen kann, wo ich meine Stelle antrete, sondern es gibt ja nur sehr wenige freie Stellen, und wenn ich eine kriege, dann muss er sich fügen sozusagen.
 
  Interviewerin: Gut. Der Zoo ist doch ziemlich groß, fühlen sie sich wie eine Direktorin bei der Arbeit oder wie eine Frau bei einem großen Haushalt?
 
  B. Jantschke: Das ist jetzt eine schwierige Frage. Ich fühle mich wie eine Direktorin bei der Arbeit. Ich kann aber keine Aussage treffen, weil ich nicht unbedingt die Hausfrau bin. Es ist jetzt nicht so, dass ich sehr viele hausfrauliche Tätigkeiten habe und Qualitäten, ich fühle mich immer wie eine Direktorin in einem Zoo.
 
  Interviewerin: Wie teilen sie die Zeit und Energie für die Arbeit oder für den Haushalt (ein)?
 
  B. Jantschke: Also der Vorteil in dem Zusammenhang ist, dass ich hier (im Zoo) wohne im Haus. Das heißt also, wenn ich jetzt irgendwie eine Waschmaschine fertig machen muss, geh ich rüber, stecke die Wäsche in die Waschmaschine und drücke die auf Start und dann läuft die. und wenn sie fertig ist, ist sie fertig. Also das ist ein ganz großer Vorteil. Und geputzt wird halt am Wochenende.
 
  Interviewerin: Sie können die Arbeit und den Haushalt sehr gut schaffen?
 
  B. Jantschke: Ja. Und mein Mann muss natürlich mithelfen dann am Wochenende. Er kocht auch sehr gerne, so dass diese Arbeit an mir (vorbeigeht), also ich muss dann nichts machen, was Kochen angeht.
 
  Interviewerin: Schön. Sind Frauenrechte eine Frage des Feminismus, oder ist es plötzlich so gekommen? Wäre (die Situation) ohne Feminismus auch so, oder nicht?
 
  B. Jantschke: So jetzt global, politisch gesehen?
 
  Interviewerin: Politisch, wirtschaftlich und kulturell.
 
  B. Jantschke: Also vor vielen vielen Jahren als es so losging Anfang des 20. Jahrhunderts, ist es sicherlich eine feministische Sache gewesen. Mittlerweile sind ja alle aufgeklärter, aber ich denke am Anfang war es sicherlich eine Sache der Feministen, dass sie überhaupt mal auf den Tisch gehauen haben. Also dass die einfach mal gesagt haben: Wir haben die Rechte, Wahlrecht und Gleichberechtigung usw. Das war sicherlich Sache der Feministinnen.
 
  Interviewerin: Ja aber es ist nicht so plötzlich dazu gekommen, dass die Gesellschaft (auf einmal) Gleichberechtigung hatte. Vielleicht könnte es auch so sein, dass so einen Sprung gab, und nicht so leichter gekommen ist.
 
  B. Jantschke: Naja, es musste auf beiden Seiten eine Bereitschaft da sein, sich gegenseitig zu akzeptieren. Es war für die Männer natürlich auch sehr schwierig, dann plötzlich zu akzeptieren, dass die Frauen auch was sagen durften in der politischen Welt. Von daher glaube ich wäre es überhaupt nicht gegangen ein schnelles Umschalten, gesellschaftlich wäre das wahrscheinlich gar nicht möglich gewesen.
 
  Interviewerin: Was meinen sie, übertreiben jetzt die Feministinnen oder nicht? Also die möchten immer mehr Rechte und sogar mehr als die Männer. Oder ist es ganzokay?
 
  B. Jantschke: Puh, also kann ich jetzt gar nicht beantworten, weil ich die Feministinnen gar nicht so auf dem Bildschirm habe, was die momentan fordern. Also was ich immer so mitkriege ist ja, dass zum Beispiel die Bezahlung zwischen Frau und Männern teilweise für die gleiche Arbeit noch unterschiedlich ist. Das ist natürlich etwas, was sich noch ändern sollte. Das ist ganz klar, von daher denke ich, ist da noch ein Nachholbedarf da. Ansonsten glaube ich dass in der Kultur in Deutschland, was Gesellschaftspolitik angeht, die Gleichberechtigung durchaus gegeben ist.
 
  Interviewerin: Wenn ein Mann und eine Frau dieselbe Position einnehmen, dann ist der Lohn unterschiedlich?
 
  B. Jantschke: Ja.
 
  Interviewerin: Wirklich?
 
  B. Jantschke: Ja.
 
  Interviewerin: Ist ja komisch.
 
  B. Jantschke: Ja, das kann sein. Also das ist bei uns jetzt nicht so, weil wir ja nach öffentlichem Dienst (bezahlt werden), da ist es nicht unterschiedlich, aber es kann in der freien Wirtschaft sein. Und es ist natürlich auch möglich, dass teilweise gerade geringfügig beschäftigte Positionen eher von Frauen eingenommen werden, oder geringer bezahlte, als von Männern. Also da ist noch etwas zu tun.
 
  Interviewerin: Ja. Dann sind die Feministinnen also auf dem richtigen Weg?
 
  B. Jantschke: Die Feministinnen, ja.
 
  Interviewerin: In körperlicher Hinsicht sind Männer stärker als Frauen. Gibt es noch deren Überlegenheit bei der Zooarbeit oder der Tierarbeit?
 
  B. Jantschke: Der Beruf eines Tierpflegers ist eine sehr sehr harte körperliche Arbeit. Frauen haben natürlich größere Schwierigkeiten das voll umzusetzen. Wobei ich sagen muss, es gibt ja heutzutage auch sehr viel Technik, Schubkarren und alles Mögliche, (so) dass es nicht mehr ganz so schwer ist. Aber es ist natürlich eine ständige Belastung, und das ist für Frauen schwieriger als für Männer, das ist unbestritten.
 
  Interviewerin: Es gibt also noch Schwierigkeiten bei der Arbeit für Frauen, aber (gibt es auch Bereiche, wo die Frauen den Männern überlegen sind?)
 
  B. Jantschke: Das kann man so pauschal nicht sagen. Jeder ist natürlich anders, wir sind alle Persönlichkeiten. Frauen sagt man ja immer nach, dass sie mit mehr Herz bei der Sache sind. Aber wenn man den Beruf eines Tierpflegers hat, muss man immer mit Herz bei der Sache sein, das gilt sowohl für Frauen als auch für Männer. Da würde ich keinen Unterschied machen wollen.
 
  Interviewerin: Wir möchten uns herzlich bedanken, dass sie für uns Zeit gefunden haben und dass wir diese Zeit so schön verbracht haben. Das war wirklich sehr interessant, so eine große Persönlichkeit zu treffen und uns mit ihnen zu unterhalten.
 
  B. Jantschke: Sehr gerne. Das Entscheidende ist natürlich, jetzt müsst ihr noch den Zoo besuchen!
 
Interviewerin: Das wäre gut, ja! 
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