Lukas Sonnberger, Mitarbeiter des Akademischen Auslandsamts, erläutert Inhalte und Ablauf eines Länderabends und berichtet darüber, was einen erwartet, wenn man selbst einen Länderabend vorbereitet – so wie Anastassiya Popenya, die von ihrem Länderabend über ihr Heimatland Kasachstan erzählt.
(Vox Pops): „In meinem Studiengang studieren viele ausländische Studierende. Es kommen
ein paar aus Russland, aus Weißrussland, aus der Ukraine, aus der Türkei…“ -
„Einige kommen aus Italien, China, Polen, Tschechien...“
Erzähler: Jedes Semester finden junge Menschen aus der ganzen Welt den Weg nach
Augsburg, egal ob nur für kurze Zeit oder das ganze Studium: Für eine
bestimmte Zeit ist Deutschland ihr zweites Zuhause. Das bietet für die
internationalen Studierenden natürlich die Gelegenheit Deutschland und seine
Kultur kennen zu lernen. Doch was wissen die deutschen Studierenden
eigentlich über die Heimatländer ihrer Kommilitonen? Oft weiß man gerade mal,
wo das Land liegt, aber das war es dann auch schon. Das ist natürlich schade –
und manchmal auch ein bisschen peinlich. Aber das muss nicht so bleiben. Das
Akademische Auslandsamt hat ein Veranstaltungsformat ins Leben gerufen, bei
dem deutsche und internationale Studierende verschiedene Länder und
Kulturen kennenlernen können: Die so genannten Länderabende. Was es damit
auf sich hat, erzählt Lukas Sonnberger, Mitarbeiter im Akademischen
Auslandsamt.
Lukas: Die Länderabende sind dazu da, dass (sich) ausländische Studentinnen und
Studenten, die an der Uni Augsburg studieren, mit den deutschen Studenten
austauschen können, weil es einfach den ausländischen Studierenden die
Möglichkeit gibt ihr eigenes Heimatland zu präsentieren, dadurch eben mit
deutschen und anderen ausländischen Studierenden auch in Kontakt zu treten.
Man bekommt einen schönen Überblick über das vorgestellte Land und vor
allem auch Einblicke in die Kultur. Und das eben nicht auf der Ebene von so
einem offiziellen Vortrag, sondern es ist in einer ungezwungenen Atmosphäre
mit Essen mit anderen Studierenden. Das heißt man kann einfach die Vielfalt
von Kulturen erleben, die es hier an der Uni gibt, ohne dass man sich in dieser
Seminarraum-Atmosphäre befindet.
Erzähler: Das klingt spannend! Es gibt also zuerst eine Präsentation und dann kann man
noch das Essen probieren, das für das Land typisch ist?
Lukas: Jeder Länderabend beginnt eigentlich mit dieser PowerPoint-Präsentation,
während der eben die Referentinnen und Referenten einerseits wichtige
Eckdaten über ihr Heimatland präsentieren. Aber natürlich gibt es auch
verschiedene Bilder als visueller Anreiz, viele Videos sind auch oft dabei. Manche Referenten verweisen auf schöne Reiseziele, die sie anbieten würden in dem
Land. Man kann auch auf die politische Situation angehen. Das heißt: Es gibt
sehr viele Freiheiten für die Referentinnen und Referenten. Neben den
Präsentationen gibt es auch viele Aktivitäten, also von musikalischen Einlagen/
Bands über Tänze hatten wir eigentlich schon alles dabei und entweder lockert
das eben die Präsentation auf oder am Ende das Publikum mit einbezogen. Da
gibt es eigentlich alle möglichen Varianten das einzusetzen. Und natürlich ganz
wichtig: Am Schluss gibt es immer ein landestypisches Gericht zum Probieren
und danach sitzen eigentlich alle zusammen, meistens bei Musik, die der
Referent oder die Referentin mitgebracht hat und lassen den Abend noch
gemütlich ausklingen.
Erzähler: Die Länderabende finden an mehreren Donnerstagabenden während des
Semesters in den Räumen der Katholischen Hochschulgemeinde oder der
Evangelischen Studentinnen- und Studentengemeinde, kurz KHG und ESG statt.
Ihr findet diese zwischen Europa-Platz und Linie 2.
Damit ihr keinen Termin verpasst, achtet an der Uni auf die Plakate des
Akademischen Auslandsamts, informiert euch online im Veranstaltungskalender
des Akademischen Auslandsamts oder abonniert den Newsletter.
Ihr wollt nicht nur Zuschauer sein, sondern selbst einen Länderabend gestalten?
Dann hört jetzt gut zu:
Lukas: Dazu wendet man sich am besten an die Hiwis vom Auslandsamt und das ist
meine Kollegin, die Nadya Pokryshkina, und ich, Lukas Sonnberger. Am besten
dafür einfach auf die Homepage schauen, da sind unsere Kontaktdaten drauf. Da
kann man uns anrufen, eine E-Mail schreiben.
Prinzipiell ist wirklich jeder herzlich dazu eingeladen einen Länderabend zu
gestalten, das kann entweder das Heimatland sein, wenn man internationaler
Studierender ist oder das kann natürlich auch ein Land sein, in dem man selber
sich länger aufgehalten hat, sei es durch Erasmus, einen anderen
Studienaufenthalt, oder wenn man eine längere Zeit auch privat sich im Ausland
aufgehalten hat – das ist relativ frei.
Erzähler: Diese Möglichkeit hat auch Anastassiya Popenya genutzt. Als sie aus Kasachstan
nach Deutschland kam, hat sie einige Länderabende besucht und sich schon bald
dazu entschlossen selbst ihr Heimatland zu präsentieren.
Anastassiya: Für mich war es ein bisschen ungewöhnlich in Deutschland über Kasachstan zu
sprechen, denn das passt irgendwie nicht zusammen. Aber das ist so toll, dass
man an der Uni so was anbietet und ich fand es super, dass meine Kommilitonen
auch mein Land kennen lernen konnten, und sie haben erfahren, wie wir dort
leben, welche Kultur wir haben und warum Deutschland jetzt für uns eine
andere Welt ist.Wenn man sein eigenes Land präsentiert, hat man auch die Möglichkeit, die
Klischees, die man gegenüber diesem Land hat, zu widerlegen und auch das
Land einfach von einer anderen Perspektive darzustellen.
Erzähler: Das ist Anastassiya auch wirklich gelungen. Ihr Länderabend war ein voller Erfolg.
Nun fassen wir das Wichtigste noch einmal für euch zusammen:
Du willst dein Heimatland präsentieren oder ein Land, in dem du einige Zeit
gelebt hast? Nimm dazu einfach Kontakt mit den Mitarbeitern des
Akademischen Auslandsamtes auf. Erreichen kannst du sie telefonisch oder per
E-Mail. Sie helfen dir bei allen Fragen rund um deinen Länderabend.
Wenn du einen Länderabend besuchen willst, dann achte auf die Plakate und
den Veranstaltungskalender des Akademischen Auslandsamts oder abonniere
den Newsletter. So verpasst du garantiert keinen Länderabend! Die
Länderabende finden mehrmals im Semester, immer am Donnerstagabend, in
den Räumen der Katholischen Hochschulgemeinde, kurz KHG, oder der
Evangelischen Studentinnen- und Studentengemeinde, kurz ESG, statt. KHG und
ESG liegen ganz zentral im Univiertel zwischen dem Europaplatz und Linie 2.
Der Besuch eines Länderabends lohnt sich immer und hat noch einen
angenehmen Nebeneffekt. Habt ihr schon einmal etwas vom ZIS, dem Zertifikat
für Interkulturelle Schlüsselqualifikationen, gehört?
Lukas: Bei dem Zertifikat für Interkulturelle Schlüsselqualifikationen kann man
nachweisen, dass man während des Studiums bestimmte interkulturelle
Kompetenzen entwickelt hat, in verschiedensten Richtungen, sei es durch einen
Auslandsaufenthalt, durch die Betreuung von ausländischen Studierenden hier
an der Uni Augsburg und eben diese Länderabende, die wir anbieten, können für
dieses Zertifikat auch angerechnet werden. Und zwar bekommen die
Studierenden, die selbst einen Länderabend halten, zehn Punkte für das
entsprechende Modul im Zertifikat und die Studierenden, die einen
Länderabend besuchen, die bekommen dafür pro Abend 3 Punkte.
Erzähler: Die Mitarbeiter des Akademischen Auslandsamts freuen sich, dich als
Veranstalter eines Länderabends oder als Besucher begrüßen zu dürfen! Uns
bleibt noch, dir viel Spaß zu wünschen und dir zu empfehlen, bei so vielen
Länderabenden wie möglich vorbeizuschauen – es lohnt sich!