Die Kürbisflöte hat eine sehr lange Geschichte. Sie entstand aus der Zeit vor der Qin-Dynastie vor mehr als 2200 Jahren. Die heutige Kürbisflöte ist in der Struktur immer noch wie die alten. Wie schon der Name dieser Flöte besagt, besteht der Körper der Flöte aus einem ganzen Stück Kürbis und drei Bambusröhren mit drei metallzungen. An dem Griff des Kürbises ist ein Bambusrohr als Blasloch eingesteckt. Der Kürbis dient als Resonanzkasten. Die drei Bambusröhre mit verschiedenen Durchmessern sind durch den Grund des Kürbises gesteckt. Das Hauptrohr in der Mitte mit 7 Löchern ist am dicksten, durch das Melodien gespielt werden können. Die anderen zwei Nebenröhre können nur harmonische Töne zur Resonanz des Hauptrohrs geben.
Wie andere chinesische Längsflöte hat die Körbisflöte auch einen kleinen Tonumfang. Ihre Klangfarbe ist jedoch sehr schön und sanft. Mit den anhaltenen Tönen aus den Nebenröhren hat die Melodie eine implizite und verschwommene Schönheit. Das geblasene Vibrato klingt zauberhaft anmutig, als ob Seide flattert.
Über die Kürbisflöte gibt es im Gebiet der Tai-Nationalität eine interessante Volkssage. Vor langer Zeit ging ein hübscher und gewandter junger Mann der Tai-Nationalität zum Markt, um Gemüse zu kaufen. Von weit hörte er Anrufe "Kauf meine Kürbise, süß und schön." Der junge Mann folgte dem Schrei und sah ein schönes Mädchen, das Kürbis verkaufte. Er kaufte einen Kürbis und nahm ihn nach Hause. Schon beim ersten Biß genoß er den süßen Geschmack. Danach kaufte er oft bei dem Mädchen Kürbis und war mit der Zeit mit ihm vertaut.
Eines Tages lud das Mädchen den Jungen zu seinem Garten ein. Er sah dort so viel frische Kürbise, nahm jedoch keinen. Nur an einem Bambusgestell holte er einen trockenen Kürbis herunter und machte aus dem Kürbis eine Flöte. Er blies daraus eine schöne Melodie, um dem Mädchen seine Liebe auszudrücken. Die beiden wurden später ein Ehepaar und lebten sehr glücklich. Seitdem lassen junge Männer der Tai-Nationalität die Kürbisflöte ihre Liebe zu ihren Angebeteten übermitteln,. In den Tai-Dörfern gibt es viele meisterhafte Flötemnbauer. Bei verschiedenen Veranstaltungen, während der Arbeitspause, ja sogar beim Gehen spielt man die Kürbisflöte. Diese Flöte ist im Leben der Tais unentbehrlich.
Verschiedene Nationalitäten in der Provinz Yünnan haben unterschiedliche Kürbisflöten. Gemeinsam ist jedoch, daß man mit der Flöte meistens Volkslieder, vor allem fließende Melodien spielen. Die anmutigen harmonsichen Klänge bringen anschaulich Gedanken und Gefühle der Musikanten zum Ausdruck.
Nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 haben chinesische Musiker und Instrumentenbauer die Kürbisflöte reformiert. Die neuen Flöten behalten immer noch die eigenartige Klangfarbe und den ursprünglichen Stil der traditionellen bei und besitzen größere Lautstärke, breiteren Tonumfang und vielfältige Ausdruckskraft. Dadurch tritt auch dieses volkstümliche Instrument auf die in- und ausländische Kunstbühne.