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德语文摘(犯罪,惊悚,悬疑,动作):Ein Wochenende in Rothberg-8

时间:2012-07-02来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Rothberg
Auch Marina starrte aus dem Fenster, als ihr Bus langsam am Ort des Attentats vorbeifuhr. "Dass Menschen so etwas tun..." murmelte sie weinend. "Schrecklich. So viele Leichen..."
Ihre Bewacher sahen sie finster an. "Tut es dir jetzt leid, du Schlampe? Kommt zu spät, die Reue! Wird nichts mehr nützen."
"Aber wir haben doch nichts damit zu tun! Glauben Sie mir doch. Ich bin nicht ihre Frau Haube!"
Der Polizist rechts von ihr verlor die Geduld. "Tu nicht so unschuldig, du Stück Scheiße!" schrie er sie an. "Sonst rutscht mir gleich der Zeigefinger aus, Fluchtversuch!" Er rammte ihr die Waffe in die Rippen. Ein grässlicher Schmerz durchzuckte sie, aber sie sagte nichts mehr. Die bringen mich gleich um, dachte sie, die bringen mich um.
Die Fahrzeuge hielten vor der Wache. Auch hier war der Zugang in weitem Kreis abgesperrt, der Platz hell erleuchtet. Scharfschützen standen bereit. Roberts Blick fiel auf die Uhr über dem Eingang. Es war kurz nach Drei, sie mussten mehrere Stunden in der verlassenen Pension geschlafen haben.
Er beobachtete, wie Marina in das Revier gebracht wurde, umringt von den Bewaffneten, die nervös um sich blickten. Erwarteten sie eine Befreiungsaktion? Als sie durch die Tür verschwunden waren, nahm man ihn in die Mitte und drängte ihn hastig ins Haus.
Er wurde in ein kleines Zimmer gebracht, ein Schreibtisch, zwei Holzstühle und ein Aktenschrank bildeten die karge Ausstattung. Es gab kein Fenster. Robert setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch, nachdem man ihm die Handfesseln abgenommen hatte. Zwei Polizisten postierten sich an der Tür, stumm, bedrohlich, die Waffen in den Händen. Sie würden kein Risiko eingehen.
Zweiundzwanzig endlose Minuten dauerte das Warten, nichts war zu hören als das Atmen der drei Männer und das Summen der Leuchtstoffröhren an der Decke, Robert wagte sich kaum zu bewegen, befragte nur dauernd die Uhr, die an der Wand hing, zählte die zähe Zeit.
Der Mann, der schließlich durch die Tür kam, war ungefähr fünfzig Jahre alt. Seine hellen Augen blickten Robert aufmerksam durch die spiegelnden Gläser seiner goldgefassten Brille an. Er trug einen korrekt sitzenden Anzug mit Weste, die Schuhe poliert, in der Hand trug er einen dünnen Hefter aus roter Pappe. Er setzte sich Robert gegenüber an den Tisch, entnahm der Schublade einen Bleistift und einen Notizblock, richtete beides akkurat parallel zur Tischkante aus, öffnete die Akte und begann:
"Guten Morgen. Mein Name ist Schöffler, ich leite die Ermittlungen und habe die Aufgabe, Sie zunächst zu befragen. Falls Sie sich nicht äußern wollen oder einen Anwalt hinzuzuziehen wünschen, teilen Sie mir das bitte jetzt mit."
Er sprach mit beinahe freundlicher, warmer Stimme, schaute Robert während seiner Worte unentwegt in die Augen. Sein Blick verriet, dass er nicht daran zweifelte, einem Mörder gegenüberzusitzen. "Wenn Sie jetzt mit mir sprechen," fuhr er fort, "mache ich Sie darauf aufmerksam, dass ich Ihre Worte auf Tonband aufnehmen und protokollieren werde."
"Ich kenne keinen Anwalt in Rothberg. Ich denke, dass ich auch keinen brauchen werde. Wir haben mit dem Anschlag auf das Hotel nichts zu tun, es handelt sich um eine Verwechslung."
"Sie möchten also jetzt aussagen?"
"Ja, je eher das hier vorbei ist, desto besser. Marina, meine Frau, verträgt es nicht, eingesperrt zu sein, sogar in Aufzügen hat sie manchmal Angst. Wo ist sie? Kann ich zu ihr?"
Schöffler antwortete nicht. Er entnahm dem Schrank einen Kassettenrecorder, ein Mikrophon und eine Anschlussleitung. Umständlich, aber präzise als folge er einer gedruckten Gebrauchsanweisung in seinem Kopf, baute er die Anlage auf, drückte auf Aufnahme und Start, vergewisserte sich, dass die Kassette lief und fragte Robert dann zunächst nach seinen Personalien, die er mit den Angaben auf dem Ausweis verglich, den er der Akte entnommen hatte.
"Seit wann kennen Sie Frau Haube?", fragte er anschließend.
Robert schüttelte den Kopf. "Das ist nicht Frau Haube, bei mir war meine Frau, Marina Rösch, geborene Seiters. Wir sind seit drei Jahren verheiratet, auf den Tag genau. Ich bin Modefotograf, sie ist Lehrerin an einer Grundschule."
Ohne darauf einzugehen, blätterte Schöffler in seinem Ordner. "Sie waren mit ihrer Begleiterin gestern um circa 15 Uhr im Hotel Mühle hier in Rothberg. Wie lange haben Sie sich im Hotel aufgehalten?"
"Etwa zehn Minuten. Es war kein Zimmer mehr frei, das heißt, das einzige noch freie Zimmer war reserviert. Der Empfangschef hat freundlicherweise telefoniert, ob wir das Zimmer bekommen könnten, aber er stellte fest, dass die Gäste noch eintreffen würden."
Der Beamte zog ein sauber gefaltetes und gebügeltes Taschentuch hervor, wischte sich die Stirn, befeuchtete mit der Zunge die Lippen.
"Hat der Hotelangestellte Ihnen mitgeteilt, um wie viel Uhr General Claim und seine Gattin erwartet wurden?"
"Er hat gar keine Namen genannt, er sagte nur, die Gäste würden noch kommen. Also sind wir gegangen, um ein anderes Quartier zu suchen."
"Der General war wegen einer verlängerten Sitzung noch auf dem Weg nach Rothberg. Die Bombe im Speisesaal explodierte exakt um 19.37 Uhr. Herr Rösch, sind Sie direkt vom Hotel zu Ihrem Versteck am Waldsee gefahren?"
"Glauben Sie mir doch, Herr Schöffler." Robert versuchte, genauso ruhig zu bleiben, wie der Beamte. "Wir wollten, wie schon oft vorher, ein ruhiges Wochenende in Rothberg verbringen. Das Hotel war ausgebucht. Also sind wir weitergefahren. Meine Frau hat dann das Schild entdeckt, das die Pension ankündigte. Wäre nicht das Gewitter losgebrochen, als wir an dem Gebäude waren, hätte ich nicht die Scheibe eingeschlagen, um einzudringen. Wir wollten nur abwarten, bis das Unwetter nachließ. Aber dann sind wir eingeschlafen, es war ein anstrengender Tag, wir hatten eine Autopanne, Marinas Handtasche wurde gestohlen. Wenn ich geahnt hätte, was auf uns zukommt, wären wir im Auto geblieben oder weitergefahren. Bitte, glauben Sie mir."
Schöffler wischte wieder die schweißnasse Stirn. "Es geht hier nicht darum, was ich glaube, sondern um Ihre Aussagen und die Tatsachen. Unsere Mitarbeiter sind dabei, Ihre Identität zu überprüfen. Bis das geschehen ist, muss ich Sie hier behalten."

Er schaltete das Gerät aus und Robert wurde in eine Zelle gebracht. 

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