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德语文摘(犯罪,惊悚,悬疑,动作):Ein Wochenende in Rothberg-5

时间:2012-06-12来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Rothberg
Als der instandgesetzte Wagen sich wieder in die Autobahn einfädelte, fühlten sich beide besser. Sonnige Hügel formten einen sanften Horizont, dazwischen verlor sich das ebene Band der Fahrbahn. Sattes Grün der Wälder und frisches Weiß vereinzelter Bauernhöfe wechselten mit dem hellbraunen Wogen der Getreidefelder. Marina hatte eine CD eingelegt und ließ ihre reine Silberstimme im Duett mit Bob Marley erklingen: Is this love, is this love, is this love that I´m feeling?
Robert schätzte, dass sie gegen halb drei in Rothberg ankommen würden. Das Mittagessen wollten sie aufgrund der Panne, die viel Zeit gekostet hatte, ausfallen lassen. "Hast du noch was zum Knabbern da?" fragte er.
"Ja, Kekse in der Tüte auf der Rückbank." Marina drehte sich um. Der Rücksitz war leer. "Wo hast du sie hingetan?" fragte sie.
"Ich hatte sie nicht. Sicher ist sie runtergefallen. Sie lag doch neben deiner Handtasche."
"Die ist auch weg."
Abrupt bremste Robert, nahm die Kurve zu einem Parkplatz mit hoher Geschwindigkeit und quietschenden Reifen.
"Die Handtasche ist weg? Was war drin?"
Vergeblich fuhr seine Hand unter die Sitze. Keine Tasche oder Tüte war im Wagen. Nur ein längst vergessener Kugelschreiber kam unter dem Fahrersitz zum Vorschein.
"Geld, Schlüssel, Führerschein, Ausweis..." zählte Marina auf. "Als wir in die Werkstatt fuhren, lag sie noch dort. Wir müssen zurück!"
"Dann kommen wir ja heute überhaupt nicht mehr an! Außerdem hat der Mann hinter uns abgeschlossen, die Werkstatt ist zu. Wir können frühestens am Montag dort anrufen, ob sie gefunden wurde." Finster schaute Robert seine Frau an. "Pass doch mal endlich besser auf deine Sachen auf!"
Marinas Augen wurden feucht. Die Mundwinkel zuckten. Sie sagte nichts mehr, blickte nur hin und wieder Robert an, der starr auf die Straße sah, die Lippen zusammengepresst, stumm auch er.
Schließlich stiegen sie vor dem Hotel Mühle in Rothberg aus dem Wagen.
Die Uhr über dem Rezeptionsschalter zeigte 15 Uhr. "Es tut mir wirklich leid, Sie hätten vorher anrufen und reservieren sollen", bedauerte der freundliche Empfangschef. "Wir haben eine Reisegruppe im Hotel, es ist kein einziges Zimmer mehr frei."
In der Halle herrschte reges Kommen und Gehen, aus der Bar hörten sie fröhliches Stimmengewirr.
"Aber das ist uns ja bei Ihnen noch nie passiert. Es muss ja nicht unser Lieblingszimmer sein." Robert musterte das Schlüsselbrett. "Bei Nummer 24 hängen doch zwei Schlüssel, ist das wirklich auch belegt?"
"Ja, 24 ist reserviert. Die Gäste wollten zwar schon zum Mittagessen eintreffen, aber da sie nicht abgesagt haben, muss ich das Zimmer freihalten. Leider."
"Ach, bitte, könnten Sie nicht bei den Gästen anrufen und fragen, ob sie wirklich noch kommen? Ich bin so müde und durstig." bat Marina.
"Nun gut, ich werde es versuchen, weil Sie beide Stammgäste bei uns sind." Der Mann blätterte in seinen Unterlagen, dann wählte er, die Nummer las er von einem Blatt ab.
"Guten Tag, Hotel Mühle in Rothberg", sagte er. "Ich möchte nachfragen, ob -" Er lauschte kurz. Dann fuhr er fort: "Sorry, this is the Hotel Mühle in Rothberg. Did you ask us for a reservation? Yes, the room is still available, but there are people, who are looking for a place to stay..."
Er unterhielt sich einige Minuten mit seinem Gesprächspartner und schüttelte dann bedauernd den Kopf.
"Leider, es geht nicht. Die Gäste kommen noch."
Marina und Robert standen wieder auf dem Parkplatz vor dem Hotel und betrachteten den Himmel. Da wuchs das eben noch weißlich helle Schimmern zu einer grauen, bedrohlichen Wolkenwand. Die Luft war drückend schwül, das Atmen wurde zur Last. Robert sah Marina an. Sie wirkte verwirrt und erschöpft. Beiden würde eine Dusche und ein kaltes Getränk sehr gut tun.
"Alles läuft heute schief." sagte er.
Marina blickte auf. "Es scheint, als wären wir besser nicht gefahren. Du, Robert, ich glaube, wir haben etwas falsch gemacht."
"Nein, Schatz, lass mal. Wir suchen uns ein anderes Hotel, und dann vergessen wir den ganzen Ärger. Nur nicht entmutigen lassen." Er machte eine Pause. "Tut mir leid, wegen vorhin. Du kannst ja nichts dafür, dass die Tasche weg ist. Entschuldige bitte, dass ich dich angeschrieen habe."
Marina legte ihren Arm um ihn und antwortete leise: "Ist okay, ich bin dir nicht böse. Wir haben wohl heute beide nicht die besten Nerven. Komm, lass uns weiterfahren."
Langsam gingen sie Arm in Arm zu ihrem Wagen. Ein Routinefoto von ihnen reihte sich zu den anderen, die der Mann in dem unauffälligen Wagen von allen Personen füllte, die heute im Hotel aus und eingingen. Sie wurden jeweils sofort an den Zentralcomputer übertragen. Die Wolkenwand wurde schwarz und rückte näher.
Als sie zehn Minuten gefahren waren, entdeckte Marina ein Schild am Straßenrand, an der Einmündung einer ungeteerten Fahrspur, die in ein Waldstück führte. Zimmer frei - Pension Seeblick lud die Inschrift ein.
Robert lenkte in den unbefestigten Weg, auf dessen Mitte ein kümmerlicher Streifen Pflanzen eine graugrüne Linie zog. Hinter ihnen wirbelte der Staub zu großen Wolken auf, die zitternd in der regungslosen Schwüle hingen und sich nur zögernd wieder senken wollten.
Sie fuhren in den Wald hinein, gleichzeitig verdeckten die Gewitterwolken die Sonne. Die Gegend war tot. Kein Zeichen ausgelassener Betriebsamkeit von sommerlich gestimmten Feriengästen, unbewegt standen die Bäume und Sträucher. Mit Schwärze drohte der Wald rechts und links des Weges. In unzähligen Kurven folgte der Wagen langsam der Fahrspur, die schließlich an einem grauen, zweistöckigen Gebäude endete.
Auch hier kein Zeichen des Lebens, keine Autos auf der Lichtung, alle Fenster geschlossen. Hinter dem Haus sahen sie den kleinen See, dem die Pension ihren Namen verdankte. Still, schwarz, lag er da. Kein Laut war zu hören, als sie aus dem Wagen stiegen. Marina wünschte, wenigstens das Summen von Insekten, den Ruf eines einzigen Vogels zu hören. Nichts.
Zögernd gingen sie durch den trockenen Staub auf die Pension zu.
"Ich will hier weg, Robert, ich will nach Hause. Komm, bitte, ich habe Angst hier. Lass uns wegfahren."
Schwer und unnatürlich laut in der absoluten Stille platschten die ersten Tropfen auf den vertrockneten Lehm, jeder von ihnen malte ein dunkles Loch in den Staub. Wie Einschüsse, dachte Robert. Mit einem Muster von dunklen Kreisen überzog sich auch der See, die Ringe bekämpften, überlagerten und verdrängten einander.
Robert rüttelte an der schweren Tür und stellte fest, was sie schon wussten: "Zu. Kein Mensch da. Komm, wir versuchen es hinten am Haus."
Marina wollte weg, zurück, aber sie schloss sich ihrem Mann an, als der um die Hausecke verschwand. Sie wollte nicht allein sein, nicht hier.
Dicht an der Fassade umrundeten sie das verwitterte Gebäude, sahen in jedes Fenster. Leer und verfallen waren die Räume, soweit man etwas durch die schmutzigen Scheiben erkennen konnte.
Aus den Tropfen wurden Sturzbäche, erbarmungslos peitschte das Wasser auf sie herab.
Robert hob einen großen Stein auf und zerschlug eines der rückwärtigen Fenster. In das Klirren knallte ein Donnerschlag, der ihre Ohren schmerzen ließ. Robert fingerte nach dem Griff im Inneren, öffnete den Rahmen und stieß sich vom Boden ab, um in den Raum zu steigen. "Ich will hier weg!" schrie Marina, aber ein neues Donnern machte ihre Worte unhörbar.
Robert beugte sich aus dem Fenster und zog seine Frau über die Brüstung in die Pension.
Das Zucken der Blitze zeigte Momentaufnahmen des Verfalls. Leer das Zimmer, Staub auf dem Boden, die Tapete fleckig, verschimmelt, sie löste sich an vielen Stellen vom feuchten Mauerwerk. Die Tür war angelehnt, sie führte in einen dunklen Flur. Am Ende des Ganges flammte ein gleißendes Rechteck bei jedem neuen Blitz. Sie tasteten sich auf die Glastüre zu und standen in einem großen Raum, der früher die Eingangshalle gewesen sein musste. Zwei zerschlissene Ledersofas standen in einer Ecke, dazwischen ein Glastisch, dessen Platte gesprungen war. Der Boden war mit Filzfliesen belegt, die sich wellten und feucht moderten. Es roch muffig und war kalt, trotz der Hitze des Tages. Marina fröstelte in dem nassen Kleid, das ihr am Körper klebte.
"Du musst dich abtrocknen", meinte Robert. "Ich hole unseren Koffer aus dem Auto."
"Aber der Regen..."
"Ich bin sowieso nass bis auf die Haut, schlimmer wird es nicht."
Er ging den Weg zurück zum zerschlagenen Fenster, schwang sich hinaus und rannte zum Wagen, vom Regen gepeitscht, die Sandalen sanken tief in den glitschigen Lehm. Der Donner knallte in seinen Ohren, Blitze blendeten seine Augen. Er griff nach dem Koffer und rannte zurück zum Haus.

Als er wieder in die Halle trat, zog Marina ihre nasse Kleidung aus. Zitternd schaute sie aus dem Fenster, das den Blick auf das Toben des Gewittersturmes freigab. Robert reichte ihr ein Handtuch und ihren Bademantel, dann schlüpfte er aus dem nassen Hemd und den triefenden Hosen. Er legte seine Sachen neben Marinas Kleid und Wäsche auf das eine Sofa und rieb sich mit seinem Badetuch trocken. Dann kuschelten sie sich eng aneinander auf das zweite Sofa und beobachteten das Wüten der Natur. Im grellen Schein der Blitze tanzten die hohen Bäume einen Götzenreigen um das Haus auf der Lichtung, immer wieder zuckten Marina und Robert zusammen, wenn ein Donnerschlag den Ernst des Aufruhrs bekräftigte. Immer enger rückten sie zusammen, schließlich vergaßen sie über ihrer Liebe das Gewitter und ihre seltsame Lage in der verlassenen Pension Seeblick. Es war immerhin ihr Hochzeitstag. 

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