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奥赛罗德语阅读:Vierter Aufzug. Dreyzehnte Scene.

时间:2016-05-04来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
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Dreyzehnte Scene.
Othello, Lodovico, Desdemona, Aemilia und Gefolge.
Lodovico. Ich bitte euch, mein Herr, bemüht euch nicht weiter.
Othello. Oh, ich bitte um Vergebung; die Bewegung wird mir wohl bekommen.
Lodovico. Madam, gute Nacht; ich danke Eu. Gnaden unterthänig.
Desdemona. Ihr werdet allezeit willkommen seyn, mein Herr.
Othello. Wollt ihr gehen, mein Herr? o, Desdemona!
Desdemona. Mein Gemahl
Othello. Geht sogleich zu Bette, ich werde bald wieder zurük kommen; schikt eure Bedienung hier fort; thut, was ich euch sage.
Desdemona. Ich will, mein Gemahl.
(Lodovico und Othello gehen ab.)
Aemilia. Wie geht es nun? Er sieht freundlicher aus als diesen Abend.
Desdemona. Er sagt, er wolle gleich zurük kommen, und hat mir befohlen zu Bette zu gehen, und euch wegzuschiken.
Aemilia. Mich wegzuschiken?
Desdemona. Das war sein Befehl; also, meine gute Aemilia, gieb mir mein Nacht-Zeug, und gute Nacht. Wir müssen ihm keinen Verdruß machen.
Aemilia. Ich wollte, ihr hättet ihn nie gesehen!
Desdemona. Das wollt' ich nicht; meine Liebe ist so wol mit ihm zufrieden, daß sogar sein mürrisches Bezeugen, sein Schelten und Zürnen, eine Art von Anmuth in meinen Augen hat. Ich bitte dich, steke mir mein Kopfzeug ab
Aemilia. Ich habe die Laken, die ihr mir sagtet, auf euer Bette gelegt.
Desdemona. Es ist all eins: Guter Himmel! Was für alberne Geschöpfe sind wir nicht! Wenn ich vor dir sterbe, so mache mir, ich bitte dich, aus einem dieser Tücher mein Todten-Hemde.
Aemilia. Kommt, kommt; wie ihr redt!
Desdemona. Meine Mutter hatte ein Kammer-Mädchen, die Barbara hieß; das arme Ding war in jemand verliebt, der sie nicht wieder lieben wollte, und da wurde sie zulezt närrisch; sie hatte ein Lied, das sich immer mit Weide endigte, es war ein altes Ding, aber es schikte sich auf ihre Umstände, und sie sang es bis in den lezten Augenblik ihres Lebens. Ich kan mir dieses Lied diese ganze Nacht durch nicht aus dem Sinn bringen; es braucht alles, daß ich mich erwehre, den Kopf auf eine Seite zu hängen, und es zu singen, wie die arme Barbara. Ich bitte dich, mach' daß du fertig wirst.
Aemilia. Soll ich gehn und euern Schlaf-Rok holen?
Desdemona. Nein, steke mich hier ab; dieser Lodovico ist ein recht artiger Mann.
Aemilia. Ein sehr hübscher Mann.
Desdemona. Er spricht gut.
Aemilia. Ich kenn' eine Dame in Venedig, die um einen Druk von seiner Unterlippe eine Wallfahrt ins Gelobte Land gemacht hätte.
Desdemona (singt.) 
Das arme Ding, sie saß und sang, an einem Baum saß sie, 
Singt alle, grüne Weide; 
Die Hand gelegt auf ihre Brust, den Kopf auf ihrem Knie, 
Singt Weide, Weide, Weide; 
Der Bach, der murmelt neben ihr, in ihre Seufzer ein, 
Singt Weide, Weide, Weide; 
Und ihrer Thränen heisse Fluth erweichte Kieselstein; 
Singt Weide, Weide, Weide; 
Weide, Weide, Weide etc.
Ich bitte dich, mache hurtig, er wird alle Augenblike wiederkommen.
Singt all', ein grünes Weiden-Zweig , das muß mein Kränzchen seyn.
        *     *     *
O! tadelt nicht sein hartes Herz, mein Herz verzeiht ihm gern; 
Nein, das folgt noch nicht Horch was klopft so?
Aemilia. Es ist nur der Wind.
Desdemona (singt.) 
Ich nannte meinen Liebsten falsch; was sagt' er denn dazu? 
Singt Weide, Weide, Weide; 
Ich thu mit andern Weibern schön, mit andern Männern du.
So, geh du izt, gute Nacht; meine Augen brennen mich; bedeutet das Weinen?
Aemilia. Das wollen wir nicht hoffen.
Desdemona. Ich hab' es sagen gehört; o diese Männer, diese Männer! Sag mir einmal, Aemilia, glaubst du in deinem Gewissen, daß es Weiber giebt, die ihre Männer auf eine so grobe Art hintergehen?
Aemilia. Es giebt solche, das ist nur keine Frage.
Desdemona. Wolltest du um die ganze Welt so was thun?
Aemilia. Wie, thätet ihr's nicht?
Desdemona. Nein, bey diesem himmlischen Licht!
Aemilia. Ich bey diesem himmlischen Licht auch nicht; es liesse sich eben so gut im Dunkeln thun.
Desdemona. Wolltest du eine solche That um die ganze Welt thun?
Aemilia. Die ganze Welt ist gleichwol ein hübsches ansehnliches Ding, es wär' ein feiner Preis für ein so kleines Verbrechen.
Desdemona. Bey meiner Treu, ich denke, du thätest es nicht.
Aemilia. Und bey meiner Treu, ich denk', ich thät' es; mit dem Vorbehalt, daß es das erste und lezte mal seyn sollte. Wahrhaftig, ich thäte so was nicht um einen Finger-Ring, noch für ein paar Ellen Kammer-Tuch, noch für einen neuen Unterrok, oder eine Kappe, oder so was armseliges; aber für die ganze Welt! Welches Weib wollte ihren Mann nicht zu einem Hahnrey machen, damit er Herr von der ganzen Welt würde? Dafür wollt' ich noch wol das Fegfeuer wagen.
Desdemona. Ich will des Todes seyn, wenn ich so was Unrechtes um die ganze Welt thun wollte.
Aemilia. Wie, das Unrecht ist nur ein Unrecht in der Welt; und da ihr die Welt für eure Mühe bekämet, so wär' es ein Unrecht in eurer Welt, und ihr könntet es bald recht machen.
Desdemona. Ich kan nicht glauben, daß es ein solches Weib giebt.
Aemilia. O Ja, wohl ein duzend und so viele oben drein, daß sie die Welt, um die sie spielten, bevölkern könnten. Allein, ich denke, der Fehler ligt an den Männern, wenn ihre Weiber fallen; gesezt, sie vergessen ihre Pflichten gegen uns, und verschwenden an andre, was uns gehört; oder sie brechen in eine verdrießliche Eifersucht aus, und belegen uns mit sclavischem Zwang; oder sie schlagen uns, oder sie bringen uns unser Vermögen durch; wahrhaftig, wir haben auch Galle, und so sanft wir sind, so rächen wir uns doch gerne, wenn wir beleidigt werden. Unsre Herren Männer sollen wissen, daß ihre Weiber so gut Empfindlichkeit haben als sie; sie sehen, und riechen, und haben einen Geschmak für süß und sauer, so gut wie ihre Männer. Was thun sie, wenn sie uns mit andern vertauschen? Ist es Spaß? Ich will es glauben: Geschieht es aus Leidenschaft? Ich will es glauben: Ist es eine menschliche Schwachheit? es mag auch seyn. Und haben wir nicht auch Leidenschaften? Lieben wir den Zeitvertreib nicht auch? Sind wir nicht so gebrechlich als sie? Sie mögen uns also nur wohl begegnen; oder sie sollen wissen, daß wenn wir sündigen, sie unsre Lehrmeister gewesen sind.
Desdemona. Gute Nacht, gute Nacht; der Himmel gebe mir Gnade, anstatt Böses mit Bösem zu vertreiben, das Böse gut zu machen!
(Sie gehen ab.)
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