Hola, mein Name ist Celeste, ein kleiner Engel auf Erden, der sich seine Flügel erst verdienen musste.
Sechs Jahre saß ich in einem Käfig, eingesperrt und niemand hatte mich lieb. Ich wusste nichts, ich kannte nichts und fühlte nichts. Das dachte ich zumindest, solange bis ein Flieger kam und mich mit nach Deutschland nahm. Und da war ich nun, eine kleine panische, ängstliche Celeste. Ich wusste und kannte noch gar nichts von dieser Welt.
Doch dann kam Tanja und nahm mich mit. Es war kurz vor Weihnachten und sie wärmte mich, fütterte mich und ließ mir unendlich viel Zeit, mich einzugewöhnen. Sie zeigte mir alle schönen Dinge, die es so gab, und ganz langsam wurde ich zutraulich. Tanja, ein Geschenk des Himmels und nur für mich allein. Das glaubte mir keiner. Doch dann kam der Tag, als ich fort musste. Ich sollte ein Geschenk sein, ein Geschenk zu Weihnachten. Mein Leben, meine Welt, alles brach zusammen, so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Ich hatte zwei neue Besitzer und war die traurigste Celeste auf Erden. Ich legte mich unter den Weihnachtsbaum in mein Körbchen und schlief, da kam ein Engel und rief: "Dein Wunsch wird sich erfüllen, aber Du musst laufen, laufen, laufen." Und ich lief, die Haustür ging auf und ich rannte um mein Leben. Weg, einfach nur weg. Tanja, ich hatte nur Tanja im Kopf, aber ich konnte sie nicht finden. Zwölf Tage hatte ich mich versteckt vor lauter Angst und dann hörte ich ihre Stimme, Tanja, meine Tanja. Aber ich hatte Angst, konnte dass ganze gar nicht glauben und lief weg. Ich ließ Tanja einfach stehen, war total verwirrt, wusste gar nicht was ich tun sollte.
Tanja hatte bereits alles Mögliche versucht, um mich wiederzufinden. Weihnachten, was war Weihnachten, in Gedanken an ihre kleine Celeste, die nun draußen allein in der Kälte umher irrte und nichts zu fressen bekam. Es war ein großer Fehler, sie wegzugeben. Aber es war Weihnachten und sie wollte doch etwas Gutes tun. Sie bereute es und Weihnachten war ihr völlig egal. Sie hatte eigentlich vor, noch ganz viele kleine Engel zu retten, aber das war jetzt nicht mehr wichtig. Sie musste Celeste wiederfinden. Tanja legte Futter aus und stellte Fallen auf, so war sie, meine Tanja.
Dann stand er da, dieser Käfig, ich dachte an den Engel und ich sollte laufen, laufen, laufen. Aber ich konnte nicht mehr, war völlig erschöpft, halb verhungert und hatte einfach nur Angst. Und dann lief ich in den Käfig, die Klappe fiel und ich war gefangen. Das war mein Geschenk für Tanja, nun war ich doch noch ein Weihnachtsgeschenk. Es war ihr Käfig und ich habe noch nie auf dieser Welt einen so glücklichen Menschen gesehen, als sie mich gefunden hat. Danke lieber Engel, danke für Deinen Rat, jetzt darf ich für immer bei ihr bleiben. Ich bin jetzt Tanjas kleiner Weihnachtsengel Celeste, für immer und ewig. Es wurde das schönste Weihnachtsfest in unserem Leben.