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Der unsichtbare Kaspar.-3

时间:2024-03-29来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Der unsichtbare Kaspar
Sehr unterhaltsam war es auf die Dauer wirklich nicht, unsichtbar zu sein, und manchmal hätte Kaspar gern sein Döschen fortgetan, aber er wagte es doch Seite 217nicht, weil er dachte, es könnte ihm gestohlen werden. Am schwersten hielt es, etwas zu essen zu bekommen. Anfangs hatte Kaspar auch mal da, mal dort um ein Stück Brot gebeten, da waren die Leute immer schreiend davongelaufen, und natürlich hatte niemand daran gedacht, einem, der unsichtbar war, Brot zu geben. Dem Kaspar blieb nichts weiter übrig, als selbst in die Speisekammern der Hausfrauen zu gehen, um sich etwas zu holen. Das drückte ihn schwer. Er schämte sich recht und merkte sich immer die Häuser und dachte: „Ich zahle es später zurück!“ Einmal ging er auch in ein Bauernhaus und betrat eine Kammer, weil er meinte, dies sei wohl die Speisekammer. Er war aber in eine Waschkammer geraten, und ehe er noch wieder hinaus konnte, wurde draußen zugeschlossen, und er mußte die ganze Nacht in der Kammer sitzen; es gab nicht einmal eine Bank, auf der er sich hätte richtig ausstrecken können.
 
Nach etlichen Wochen gelangte der Bub schließlich doch in die Königsstadt. Am Eingang der Stadt lag ein großes Kloster, wohlverwahrt wie eine Festung. „Hier will ich mich ausruhen,“ dachte Kaspar und schlüpfte neben einem Mönch in die Klosterküche. Ein guter Bratengeruch zog ihm entgegen. Das Kloster hatte vornehmen Besuch erhalten, und der Klosterkoch Seite 218wollte zum Abendessen Ehre einlegen mit seiner Kochkunst. Am Spieß steckte ein saftiger Wildbraten, und in der Pfanne schmorten junge Hähnchen. Kaspar war nicht faul, er nahm eine Gabel, fuhr in die Pfanne, nahm sich ein Hähnchen heraus und setzte sich damit in eine Ecke.
 
Der Koch schlug die Hände über dem Kopf zusammen, als eine Gabel in seine Pfanne fuhr und ein gebratenes Hähnchen durch die Luft flog, als wäre es ein lebender Sperling. Der brave Mann erhob ein so furchtbares Geschrei, daß Kaspar gewaltige Angst bekam und am liebsten durch das Fenster gesprungen wäre. Aber das war fest vergittert, und die Tür konnte der Bube nicht erreichen. Der Koch hatte einen Rußbesen genommen, stöberte damit in allen Ecken herum und brüllte: „Hinaus mit dem Teufel, hinaus mit dem Teufel!“ Ritsch fuhr er Kaspar mit dem schwarzen Besen über das Gesicht und merkte es gar nicht. Nun drehte sich der Bube um, ritsch bekam er eins über die Jacke, und schließlich war er heilfroh, als es ihm endlich gelang, aus der Küche zu flüchten.
 
Draußen begegneten ihm sehr viele Mönche, die alle auf des Kochs Geschrei herbeikamen, und Kaspar flüchtete in seiner Verwirrung in die Bücherei des Klosters. Ganz still und niedergeschlagen kauerte er dort und Seite 219knabberte an seinem Hühnchen herum, aber das wollte ihm trotz seines Hungers gar nicht recht schmecken. Und wieder, wie so manches Mal in den letzten Tagen, dachte der Bube sehnsüchtig: „Wäre ich doch daheim!“
 
Nach und nach verstummte der Lärm im Kloster, und dann ertönte das Abendgeläut fromm und feierlich. Das hörte Kaspar noch halb im Traum, dann schlief er fest in seinem Winkel ein. Er schlief bis zum nächsten Morgen, da schlich er sich leise zum Kloster hinaus, an einem Pilger vorbei, der gerade zur Rast einkehrte. Kaspar war zwar sehr hungrig, er wagte aber nirgends, in eine Küche oder Speisekammer einzudringen; noch zitterte er vor Angst, wenn er an den gestrigen Auftritt in der Klosterküche dachte. Er schlug den Weg nach dem Schloß ein, und unterwegs hörte er, daß heute ein großes Fest stattfinden sollte. Bald stand der Bube auch vor dem goldenen Schloßtor und staunte über die Pracht ringsum. Keine Wache sah ihn, niemand hinderte ihn daran, in das Schloß hineinzugehen, trotzdem war es ihm sehr beklommen zumute, und immer, wenn jemand an ihm vorbeikam, drückte er sich an die Wand. Sein Büchslein mit Farnsamen hatte er in die Hand genommen und hielt es ängstlich fest, denn er hatte eine gewaltige Angst, er könnte es verlieren. Bei dem Herumwandern im Schloß kam er auch in den großen Festsaal. Seite 220Heisa, riß er da die Augen auf, denn in dem Saal blinkte es nur so von Gold. Viele Diener liefen geschäftig hin und her, sie trugen goldenes und silbernes Geschirr herbei, wundervolle Torten und große Schalen, auf denen herrliche Früchte und andere leckere Sachen lagen. Dem Kaspar lief das Wasser im Munde zusammen. Am liebsten hätte er gleich eine ganze Torte aufgegessen, aber das wagte er doch nicht. Er schlich sich vorsichtig an eine Tafel heran und wollte sich heimlich ein paar Früchte nehmen. Doch o weh, die Schale geriet ins Wanken, sie wackelte hin und her, und dann purzelte sie mit großem Gepolter um, und alle köstlichen Früchte und Bonbons kollerten auf den Fußboden. Die Diener schalten einer auf den andern, er hätte die Schale schlecht hingestellt. 
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