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Fünfzehn heitere Erzählungen:Nachtwächter sein ist manchmal schwer.-3

时间:2024-03-22来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Fünfzehn heitere Erzählungen Nachtwächter sein ist manchmal schwer
Damit endete die Geschichte. Hinterher fand der Schulze, daß eigentlich nur Heine Peterle einen Rüffel verdient hätte, denn Holzpantoffel dürfen eben nicht auf der Dorfstraße stehen. „So ein Gezeter um ein Paar Holzpantoffel,“ brummte er Hans Rumps an, „was soll denn das heißen? Haben die Dinger vielleicht gebissen?“
 
Der Nachtwächter zog beschämt von dannen, ging heim und legte sich schlafen, um sich für den Nachtdienst zu stärken.
 
Die Kinder aber waren empört, sie waren alle miteinander bitterböse auf Hans Rumps. Am ärgerlichsten war Heine Peterle. Der Bube bekam daheim noch einmal Schelte, und das wäre alles nicht gewesen, wenn Seite 102der Nachtwächter die Pantoffel nicht in den Teich geworfen hätte. „Hans Rumps nimm dich in acht!“ murmelten die Buben in den nächsten Tagen, und die Mädel flüsterten und tuschelten einander zu: „Sie spielen ihm einen Streich.“
 
Dem Nachtwächter selbst war es gar nicht behaglich zumute. Als sein linksaufstehtag zu Ende war, sah er ein, daß er den Kindern doch eigentlich unrecht getan hatte; er ärgerte sich darüber und war darum noch dreimal schlechterer Laune als vorher. Er schnitt ein Gesicht, als sollten alle Nachtwächter der Welt auf eine wüste, einsame Insel verbannt werden, und jeder, der in diesen Tagen Hans Rumps traf, erschrak vor dessen bitterböser Miene.
 
Etliche Tage vergingen, und der Freitag kam heran. An diesem Tage butterten alle Oberheudorfer Bauernfrauen, zählten ihre Eier zusammen, pflückten Obst und Gemüse ab, denn am Sonnabend fuhren immer etliche in aller Morgenfrühe in die nächste Stadt, um dort auf dem Markt ihre Sachen zu verkaufen. Meist fuhren drei bis vier Frauen, und die andern gaben ihnen ihre Waren mit. Die Bäuerinnen wechselten meist mit dem Fahren ab, sie sparten auf diese Art viel Zeit.
 
Hans Rumps konnte den Sonnabend gar nicht leiden, der begann immer viel früher als andere Tage, Seite 103und meist wurde er gerade im schönsten Morgenschlummer gestört, was er nicht gut vertragen konnte. Er wollte aber auch dabei sein, wenn die Bäuerinnen abfuhren, er hielt das für seine Pflicht. Die Bäuerinnen sagten zwar, es sei Neugier, und neugierig war nun Hans Rumps wirklich sehr. Der Freitagabend war sehr schön und warm, ja man konnte schon sagen heiß. Hans Rumps, der sich sonst gern in eine Scheune legte, wenn er die zehnte Stunde abgeblasen hatte, legte sich an diesem Abend auf die Bank unter der Linde, die gerade vor dem Wirtshaus „Zur himmelblauen Ente“ stand. Hier pflegten sich am Morgen alle Bauernfrauen zu versammeln, hierher kamen sie mit ihren Wagen, und die andern, die daheim blieben, brachten ihre Waren. Der Nachtwächter war also gleich dabei, und verschlafen konnte er es nicht; die Frauen sprachen meist lebhaft miteinander, da wurde er schon munter.
 
Es war ein heller Sommerabend. Der Mond stand rund und voll am Himmel und guckte recht behaglich auf Oberheudorf hinab. Das war so ein kleines Nest, an dem der Mond immer seine besondere Freude hatte; er schaute darum auch stets ordentlich liebevoll in alle Ecken und Winkel hinein. Jedes Haus, jeder kleine Schuppen, jeder Baum, ja selbst jeder Strauch im Gartenwinkel bekam ein Scheinchen Himmelsglanz. Seite 104Und in manches Mädchenstübchen und Bubenkämmerlein lugte der Mond hinein, sah sich die Schlafenden an und dachte wohl: „Wenn sie so friedlich schlafen, sieht man es ihnen gar nicht an, was für wilde, unnütze Buben und Mädel es eigentlich sind.“ An diesem Sommerabend nun machte der Mond so ein verwundertes Gesicht, daß ein berühmter Professor, der das liebe Himmelslicht gerade durch ein Fernrohr betrachtete, erstaunt ausrief: „Alle Wetter, ja, was fällt denn dem Mond ein? Bei dem scheint etwas nicht in Ordnung zu sein.“ 
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