Wuff war auf der Flucht. Mit lang heraus hängender Zunge und lautem Hecheln, rannte er durch die Straßen der Stadt. Er wusste nicht, wo er sich verstecken sollte, denn die Meute war ihm dicht auf den Fersen. Mit seinem schneeweißen Fell war er leider überall gut zu erkennen.
Der Knochen, den er sich um den Hals gebunden hatte, war noch vor ein paar Minuten im Besitz des Meutenhundes gewesen. Doch diesen hatte Wuff ihm mit einem gekonnten Trick abgenommen. Doch dafür verfolgte ihn nun das ganze Rudel. Wuff hingegen war der Meinung, dass der Knochen nun ganz allein ihm gehören würde. Niemand würde ihm seine Beute streitig machen dürfen. Allein ein gutes Versteck fehlte ihm noch, um dem Knochen die letzten Fleischfetzen abzulecken.
Der Hund bog in eine Seitenstraße ab, die in einem großen Marktplatz mündete, der von vielen Menschen besucht war. Hier musste es doch eine Möglichkeit geben, die Verfolger loszuwerden. Wuff lief die einzelnen Gänge zwischen den Tischen und Wagen ab, auf denen unzählige Waren feilgeboten wurden, bis er plötzlich vor dem Obststand stehen blieb.
»Das ist es!«, freute er sich. »Ich muss mich maskieren. Dann werden sie mich nicht mehr erkennen können.«
Wuff sprang auf den Tisch vor sich und landete in den frisch gepflückten Blaubeeren. Die kleinen Früchte platzten auf und verteilten ihren dunklen Saft auf dem Fell des weißen Hundes. Sekunden später war die Meute heran und begann zu suchen.
»Der verdammte Dieb muss doch irgendwo sein. Ich kann ihn und meinen Knochen riechen.«
Der Anführer des Rudels blieb direkt vor Wuff stehen und musterte ihn. »Hey, Panda!«, knurrte er ihn an. »Hast du hier einen weißen Hund mit einem leckeren Knochen gesehen? Er muss hier gerade erst durchgekommen sein.«
Wuff, dessen Fell durch den Beerensaft tatsächlich wie das eines Pandas aussah, zeigte wortlos mit der Pfote zum gegenüberliegenden Ausgang des Marktes. Danach konnte er seinen Verfolgern zuschauen, wie sie zügig verschwanden.
»Ich wusste doch, dass der Knochen meiner bleiben wird.« Er sprang vom Tisch herab und trottete gemütlich mit seiner Beute nach Hause.