Spam - Mail: E-Mails mit Werbung über Glücksspiele, Potenz-Pillen oder verheißungsvolle Aktientipps erreichen täglich Millionen Internetuser und richten einen enormen wirtschaftlichen Schaden an.
Der Mail-Müll verursachte 2005 nach Berechnungen der EU-Kommission einen Schaden von 39 Milliarden Euro. Denn Spam führt nicht nur zu mehr Arbeit im EDV Bereich, weil sich Unternehmen technisch und durch mehr Personal gegen Spams wappnen müssen. Er ist auch verantwortlich für massenhafte Zeitverschwendung in Büros und Ausfälle durch infizierte Computer.
Eine gefährliche Spam-Art sind so genannte Phishing-Mails. Damit versuchen Trickbetrüger sich zu bereichern, indem sie sich als "Deutsche Bank" oder "Postbank" ausgeben und Empfänger auffordern, ihre Kontonummer und das Passwort für ihr Konto preiszugeben. Auch Viren stellen ein Problem für Sicherheitsprofis dar.
Nach Angaben des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft e.V. kommen die meisten unerwünschten Massen-Mails nach wie vor aus den USA und aus China. Das Problem: Viele Länder engagieren sich nur stiefmütterlich in Sachen Spam-Bekämpfung. Bei Phishing-Attacken kümmere sich die Deutsche Bank mit einer speziellen Task-Force darum, die Angriffe zu unterbinden, meint Michael Lämmer, Pressesprecher der Deutschen Bank. Laut Lämmer seien die Phishing-Attacken aber erfolglos, auch weil man Anfang 2006 einen neuen Sicherheitscheck fürs Online-Banking eingeführt habe: "Durch die indizierte Tan (iTAN) gehen die erfolgreichen Attacken gen Null. Es gibt keinen Fall, in dem einem Kunden definitiv geschadet worden ist." Auch die Postbank und die Sparkassen verlassen sich auf die indizierte Tan.
Der E-Mail-Dienst Boxbe geht das Spam-Problem nicht politisch oder technisch, sondern ökonomisch an: Nur wer bezahlt, darf Massen-Mailings an seine Nutzer schicken. Und die Nutzer können selbst entscheiden, von wem sie Mails empfangen wollen.
GLOSSAR:
verheißungsvoll – Glück versprechend, Erfolg versprechend
anrichten – verursachen
EDV, die – die elektronische Datenverarbeitung; alle Prozesse zur Verarbeitung von Daten
sich gegen etwas wappnen – sich auf etwas (einen Angriff) vorbereiten, rüsten
Ausfall, der – eine Situation, in der etwas nicht mehr funktioniert oder nicht mehr arbeitet
sich bereichern – seinen Besitz, seinen Reichtum auf unmoralische Weise vergrößern
sich als jemand ausgeben – so tun, als ob man jemand ist
preisgeben – verraten
etwas stellt ein Problem dar – etwas ist ein Problem
nach wie vor – immer noch
sich engagieren – sich für etwas einsetzen
stiefmütterlich – mit weniger Aufmerksamkeit, als die Sache verdient
unterbinden – stoppen, unmöglich machen
indizierte Tan, die (iTAN) – Bei Vorgängen wie Überweisungen muss der Benutzer eine Transaktionsnummer (TAN) aus einer Liste eingeben, um den Auftrag zu legitimieren. Beim iTAN-Verfahren kann man diese Nummer nicht mehr frei aus der Liste aussuchen, sondern man muss eine bestimmte TAN eingeben.
gen Null – Richtung Null, gegen Null
sich auf etwas verlassen – auf etwas vertrauen
empfangen – bekommen, erhalten