Preise für 3D-Fernseher im freien Fall

 In der Zeit vor und während der Nationalfeiertag erreicht die Nachfrage nach elektronischen Geräten in China üblicherweise ein Jahreshoch. Für die 3D-Fernseher bedeutete dies in diesem Jahr einen ungeahnten Preiswettbewerb. Die erst im letzten Jahr auf den Markt gekommenen Geräte waren aufgrund ihrer horrenden Preise vor allem als Luxusgegenstände betrachtet worden. Doch zurzeit erfährt die Branche tiefgreifende Umwälzungen, wie uns eine Verkäuferin bei einer Handlung für Elektrogeräte mit Sitz in Tianjin erklärt: Die Preise für 3D-Fernseher seien deutlich reduziert worden. 

 

„Früher betrug der Preis eines 3D-Fernsehers dieses Modells etwa 26.000 Yuan RMB. Mittlerweile kostet er nur noch 19.000 Yuan, und die Preise werden weiter fallen." 

 

Duan Dequan fungiert als Manager des besagten Geschäfts und weist darauf hin, das vor allem die Preise für 3D-Fernseher mit großen Bildschirmen einen deutlichen Rückgang erlebt haben. 

 

„Ein typisches Beispiel wären Geräte mit einem 55-Zoll-Bildschirm. Die ersten Geräte wurden mit 50.000 Yuan RMB ausgepreist. Heute gehen Fernseher derselben Größe für etwa 10.000 Yuan über den Ladentisch." 

 

Im bisherigen Jahresverlauf sank der durchschnittliche Preis eines 3D-Fernsehgerätes in China um 20 bis 40 Prozent. Insider erwarten nun, dass der Preisrückgang den Herstellern neue und vor allem größere Marktanteile sichern könnte. Nach Ansicht eines Vertriebsleiters aus Tianjin wird die Kerntechnologie zur Herstellung der Geräte nicht mehr von ausländischen Produzenten monopolisiert. 

 

„Aufgrund neuer Fortschritte im Bereich der Kerntechnologien konnten die inländischen Produzenten ihre Herstellungskosten reduzieren. Nun sind sie auch nicht mehr von importierten Technologien abhängig, sondern verfügen selbst über Forschungs- und Entwicklungsfähigkeiten." 

 

Eine weitere Ursache für den Preisverfall ist der Mangel an anspruchsvollen Filmen und Programmen im 3D-Format. Viele Kunden beklagen, dass sie die 3D-Funktion der Geräte kaum nutzen und empfinden die hohen Anschaffungskosten daher als unverhältnismäßig. 

 

„Nur wenige Filme oder Fernsehprogramme werden im 3D-Format produziert. Das gängige Fernsehprogramm hingegen wird erst gar nicht im 3D-Format ausgestrahlt." 

 

Um dieses Manko zu beheben, bieten einige Hersteller spezielle Technologien an, mit deren Hilfe konventionelle Filme in das 3D-Format konvertiert werden können. Allerdings stellt diese Lösung nicht jeden Zuschauer zufrieden – schließlich wollen die meisten von ihnen 3D-Bilder direkt und ohne umständliche Vorbereitungen genießen. Vertriebsleiter Duan Dequan gibt außerdem zu Bedenken, dass konvertierte Filme keineswegs an die Originale heranreichen. 

 

„Konvertierte 3D-Filme ermöglichen nicht einen vollständigen 3D-Effekt, es wird immer feine Unterschiede zwischen 3D-Produktionen und konvertierten Filmen geben." 

 

Viele Verkäufer weisen darauf hin, dass neben den Geräten selbst auch viele weitere Produkte im 3D-Bereich deutliche Preisabfälle verzeichnen. Gerade einschlägige Waren wie 3D-Brillen und Speichermedien seien stark heruntergesetzt. Rechnet man all diese Verbilligungen ein, so fielen 3D-Fernseher kaum teurer aus als vergleichbare LED- oder LCD-Geräte. Außerdem sei zu erwarten, dass die Preise aufgrund der harten Konkurrenz noch in diesem Jahr unter 10.000 Yuan RMB sinken könnten, so Insider.