Im 6. Jahrhundert ist in Chinas Norden starkes Sui-Regime und im Süden gibt es viele kleine Staaten. Das Chen-Reich ist eines davon. Das Sui-Regime wollte das ganze China vereinigen.
Xu Deyan war Kammerherr vom König Chen Shubao und seine Frau war Chens Schwester Prinzessin Lechang. Sie lebte mit ihrem Mann sehr glücklich. Die Sui-Dynastie drang aber in dem Chen-Reich ein. Das Ehepaar hatte schon das Gefühl, dass Chen-Reich bald von der Sui-Dynastie besetzt würde. Sie waren darüber besorgt.
Einen Tag sagte Xu Deyan voller Sorgen, „Der Krieg wird bald ausbrechen. Dann müsste ich den König schützen und wir würden bei dem Krieg auch Kontakt verlieren. Aber solange wir lebten, dann könnten wir uns bestimmt wieder treffen. Wir sollen zuerst ein Ding hinterlassen, als Bescheinigung vom Wiedertreffen."
Die Prinzessin Lechang war damit einverstanden. Sie haben dann beschlossen, einen runden Bronzespiegel in zwei Teilen zu spalten. Sie nahmen jeder einen Teil. Danach sagte Xu Deyan, „Wenn wir eines Tages wegen den Kriegswirren voneinander getrennt seien, sollten wir den eigenen Teil des Spiegels am 15. des ersten Mondmonats im zweiten Jahr auf dem Markt verkaufen. Damit könnten wir vielleicht wieder zusammentreffen und die zwei Teile des Spiegels wieder kitten."
Das Chen-Reich wurde schließlich von der Sui-Dynastie besetzt. Der König wurde getötet und Xu Deyan war gezwungen, im Exil zu leben. Die Prinzessin Lechang wurde in die Familie eines Beamten der Sui-Dynastie, Yang Su, geschickt und war seine Nebenfrau geworden.
Xu Deyan im Exil wusste von anderen, dass seine Frau bereits in der Hauptstadt von Sui-Dynastie eingetroffen war. Jedes Mal wenn Nacht kam, dachte er an der schönen Zeit mit seiner Frau. Obwohl die Prinzessin Lechang ein luxuriöses Leben führte, vergaß sie ihren Mann auch nicht.
Am 15. des ersten Mondmonats im zweiten Jahr brachte Xu Deyan seinen Teil des Spiegels auf den Markt, um seine Frau zu suchen. Er sah plötzlich einen alten Mann, der einen Teil des Bronzespiegels mit einem sehr hohen Preis verkaufte. Niemand wollte es. Xu Deyan kannte natürlich den Spiegelteil und fragte dem Mann nach seiner Frau. Der alte Mann war der Diener von der Prinzessin. Von ihm wusste Xu Deyan alles über die Geschichte und schrieb ein Gedicht in dem Spiegelteil für seine Frau.
Der Diener brachte den Spiegelteil zur Prinzessin Lechang. Sie weinte dann jeden Tag, weil sie wusste, dass ihr ehemaliger Mann noch lebte und sie schon nicht mehr mit ihm zusammentreffen kann.
Der Beamte, auch ihr jetziger Mann, Yang Su, wusste es und wurde davon gerührt. Er wusste auch, dass er die Liebe von der Prinzessin Lechang nicht bekommen konnte und befahl den Diener, Xu Deyan zu finden und zurück zu bringen. Das Ehepaar traf wieder zusammen.
„Ein zerbrochener Spiegel wird wieder gekittet" wurde auch ein Sprichwort Chinas. Es bedeutet, das getrennte Ehepaar wieder zusammentrifft.