Während der Han-Dynastie lebte einst ein Mann namens Yang Dan. Sein Vater Yang Chang hatte zuvor als Kanzler des Han-Kaisers Zhaodi gedient, bei seiner Mutter handelte es sich um die Tochter des berühmten Historikers Sima Qian. Aufgrund seines reichen und gebildeten Elternhauses genoss Yang Dan schon von frühester Kindheit an eine sehr gute Ausbildung, und es dauerte nicht lange, da war er in der gesamten Hauptstadt bekannt. Als General Huo Guang eine Verschwörung plante, war es Yang Dan, der den Herrscher zuerst darüber unterrichtete. Nachdem die Angelegenheit bereinigt war, erhielt Yang den Fürstentitel Pingtong.
Unter den Beamten am damaligen Kaiserhof war die Korruption ein weit verbreitetes Problem. Die wohlhabenden Beamten konnten ihre Arbeit durch Bestechung vereinfachen und führten ein angenehmes Leben. Den ärmeren Beamten hingegen war nicht ein Tag der Ruhe vergönnt. Nachdem Yang Dan eine höhere Beamtenposition erreicht hatte, begann er damit, gegen die Korruption vorzugehen. Schon bald rühmten die Beamten des Landes seine Unbestechlichkeit.
Doch da er noch jung an Jahren war, führten diese Erfolge dazu, dass Yang Dan eine gewisse Selbstzufriedenheit entwickelte. Schließlich kam es zum Zusammenstoß mit Chang Rong, einem engen Vertrauten des Xuan-Kaisers.
Eines Tages hörte er von der Ermordung des Khans der Xiongnu, und er sagte: „So ein schlechter Herrscher wie der der Xiongnu, der die guten Vorschläge seiner Minister zur Regierung des Landes nicht akzeptiert, wird am Ende den Untergang des Staates erleben. Darin ähnelt er den Herrschern der Qin-Dynastie, die nur auf Schmeichler vertrauten und die loyalen Beamten hinrichten ließen. So verloren sie ihr Land. Hätten sich die Kaiser der Qin-Dynastie anders verhalten, so würden sie wahrscheinlich noch heute regieren. Doch die Herrscher vertrauen schon seit dem Altertum stets auf die Schmeichler, als wären sie Schakale aus demselben Bau, es gibt nahezu keinen Unterschied zwischen ihnen!" Aufgrund dieser Äußerungen verlor Yang Dan schon sehr bald seine Ämter.
Doch hatte Yang Dan Glück im Unglück, denn darüber hinaus musste er keine weiteren Konsequenzen erdulden und sein Leben wurde verschont.
Seine Aussage jedoch findet sich in den historischen Aufzeichnungen der frühen Han-Dynastie. Dort heißt es: „In der Vergangenheit wie in der Gegenwart, alle Herrscher ähneln Schakalen aus einem Bau." Seither wird die Redewendung „Yi Qiu Zhi He" verwendet, um auszudrücken, dass zwischen mehreren Menschen oder Angelegenheiten keinerlei Unterschiede bestehen. „Yi" bedeutet „einer, identisch", „Qiu" ist der Berg. „Zhi" ist eine grammatische Partikel, mit der Genitivattribute gekennzeichnet werden, und „He" schließlich ist der Marderhund. Wörtlich übersetzt lautet das Sprichwort also „Marderhunde aus demselben Berg", lässt sich im Deutschen aber am besten als „Menschen von einem Schlag" übersetzen. Der Ausdruck trägt immer eine negative und spöttische Konnotation.