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Trotzkopf als Grossmutter-33

时间:2022-08-29来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Trotzkopf als Grossmutter
„Aber du warst doch auch sehr jung, als du heiratetest, Großmama,“ wandte Irma ein.
 
„Ja, mein Kind, aber dein Großvater war ein anderer Mann als Gustav, der ganz in seiner Kunst aufgeht und vom praktischen Leben keinen Schimmer hat. Und Flora?“
 
„Es wird schon gehen,“ meinte Irma, die über die Nachricht sehr glücklich war. Die Aussicht, daß ihr Bruder in I. wohnen und sie dadurch Gelegenheit haben würde, oft nach der Universitätsstadt zu fahren, war himmlisch. Auf diese Weise würde es viel leichter sein, Otto öfter zu sehen. Als sie Agnes ganz aufgeregt von diesem Glücksfall Mitteilung machte, schüttelte das praktische, kluge Mädchen sein weises Köpfchen.
 
„Es ist und bleibt verkehrt, und überdies, wenn Gustav in I. wohnt, wird er bald etwas merken.“
 
„Gustav! der merkt nichts. Du weißt doch, wie verträumt er immer ist. Glaubst du, daß er überhaupt noch an etwas anderes denken kann, als an seine Musik und an Flora?“ —
 
Die junge Braut kam nun wieder mit ihrer Mutter zu Gontraus auf Besuch, um alles für ihre Aussteuer zu besorgen. Irma ging oft mit nach I., und fand dann ab und zu Gelegenheit, Hochstein zu sehen. So geschah es, daß die Kleine, — bisher die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit selbst — Schritt für Schritt weiter in den Irrgarten der Lüge und des Betrugs hinein geriet. — Es kostete ihr keine große Mühe mehr, ihre aufsteigenden Zweifel und Gewissensbisse zu beschwichtigen und mit sich selbst Frieden zu schließen. Auch gab Otto ihr immer von neuem die Versicherung, daß sie durchaus nichts Unrechtes tue, indem sie vor ihrer Großmutter und ihren Eltern etwas verbarg. Er verstand es, sehr besorgt und schön über Frau Gontrau zu reden, die doch schon alt sei und sich ganz unnütze Sorgen machen würde, wenn sie wüßte, daß der Baron und die Baronin von Hochstein noch nicht ihre Einwilligung zur Verlobung gegeben hätten. Und Irmas Eltern, die so fern von ihr weilten, würden sich auch nur unnötig aufregen. Es war doch viel besser zu schweigen, bis die Geschichte ganz in Ordnung käme, und daß dies bald geschähe, daran brauchte Irma doch nicht zu zweifeln. So beruhigte sie sich immer wieder und fuhr fort, wissentlich Unrecht zu tun, wobei sie sich trotzdem glückselig fühlte. —
 
Flora und Gustav sollten kurz vor Weihnachten heiraten. Die ganze Familie begab sich zu dem Feste nach dem Landgut, auf dem Flora Werner wohnte.
 
Ilse war wehmütig bewegt, als sie das Haus wieder betrat, wo sie vor vielen Jahren als junge Frau mit Nellie zu Gaste gewesen war. Wie anders sah jetzt alles aus als damals! Die Besitzung hatte sich in den letzten Jahren unter der Oberleitung von Hans ganz außerordentlich gehoben und verschönt, und Flora, wenn sie auch nicht mehr so tätig war wie früher, stand auch jetzt noch, wo sie konnte, den Dorfbewohnern mit Rat und Tat bei. Ab und zu schrieb sie auch noch Verse, und am Hochzeitsmorgen überraschte sie die junge Braut mit einem langen Gedicht, das sie in der Nacht verfaßt hatte.
 
Es kam darin viel vor von Liebe und Kunst und herrlichem Beruf, von Lorbeeren, die der Künstler ernte, und die er seinem angebeteten Weibe zu Füßen lege. Die kleine Flora verstand zwar nicht viel davon, fand es aber doch sehr schön.
 
In vollstem Glanze stieg die Wintersonne an dem Hochzeitstag des jungen Paares empor. Die enge Dorfstraße, die der Festzug passieren mußte, wimmelte von Menschen. Fast aus jedem Hause wehte eine Fahne, und hier und da waren Ehrenpforten errichtet aus Tannengewinden, mit bunten Papierrosen verziert. Bäume, Felder und Wiesen hatten sich in ein fleckenloses Brautgewand gehüllt; die goldenen Sonnenstrahlen spielten auf dem Schnee und streuten glitzernde Diamanten darüber aus. An den funkelnden Farben, die sich über die blendend weiße Welt ergossen, konnte das Auge sich nicht satt sehen. Das Innere der kleinen Dorfkirche im Lichterglanz und Blumenschmuck war wie ein Feenmärchen. Fast noch die reinen Kinder standen Gustav und Flora vor dem Altar. Die junge Braut in einem einfachen weißen Kleide, die grüne Myrtenkrone auf den goldschimmernden Flechten, und der schlanke Bräutigam mit dem verzückten Blick und dem träumerischen, ernsten Antlitz.
 
Die Freunde und Verwandten erschienen als gute Feen und Beschützer — alle beseelt von dem innigsten Wunsch, das junge, eben verbundene Paar möge so glücklich werden, wie es zwei Menschen, die sich lieben, hier auf Erden nur sein können. 
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