MEPHISTOPHELES.
Es sollt Euch eben nicht verdrießen,
Umsonst auch etwas zu genießen.
Jetzt, da der Himmel voller Sterne glüht,
Sollt Ihr ein wahres Kunststück hören.
Ich sing ihr ein moralisch Lied,
Um sie gewisser zu betören.
(Singt zur Zither.)
Was machst du mir
Vor Liebchens Tür,
Kathrinchen, hier
Bei frühem Tagesblicke?
Laß, laß es sein!
Er läßt dich ein
Als Mädchen ein,
Als Mädchen nicht zurücke.
Nehmt euch in acht!
Ist es vollbracht,
Dann gute Nacht’
Ihr armen, armen Dinger!
Habt ihr euch lieb,
Tut keinem Dieb
Nur nichts zulieb
Als mit dem Ring am Finger.
VALENTIN (tritt vor).
Wen lockst du hier? beim Element!
Vermaledeiter Rattenfänger!
Zum Teufel erst das Instrument!
Zum Teufel hinterdrein den Sänger!
MEPHISTOPHELES.
Die Zither ist entzwei! an der ist nichts zu halten.
VALENTIN.
Nun soll es an ein Schädelspalten!
MEPHISTOPHELES (zu Faust).
Herr Doktor, nicht gewichen! Frisch!
Hart an mich an, wie ich Euch führe.
Heraus mit Eurem Flederwisch!
Nur zugestoßen! ich pariere.
VALENTIN.
Pariere den!
MEPHISTOPHELES.
Warum denn nicht?
VALENTIN.
Auch den!
MEPHISTOPHELES.
Gewiß!
VALENTIN.
Ich glaub, der Teufel ficht!
Was ist denn das? Schon wird die Hand mir lahm.
MEPHISTOPHELES (zu Faust).
Stoß zu!
VALENTIN (fällt).
O weh!
MEPHISTOPHELES.
Nun ist der Lümmel zahm!
Nun aber fort! Wir müssen gleich verschwinden;
Denn schon entsteht ein mörderlich Geschrei.
Ich weiß mich trefflich mit der Polizei,
Doch mit dem Blutbann schlecht mich abzufinden.
MARTHE (am Fenster).
Heraus! Heraus!
GRETCHEN (am Fenster).
Herbei ein Licht!
MARTHE (wie oben).
Man schilt und rauft, man schreit und ficht.
VOLK.
Da liegt schon einer tot!