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Faust:Der Tragödie erster Teil-Hexenküche 1

时间:2023-03-10来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Der Tragödie erster Teil

Auf einem niedrigen Herd steht ein großer Kessel über dem Feuer. In dem

Dampfe, der davon in die Höhe steigt, zeigen sich verschiedene Gestalten.

Eine Meerkatze sitzt bei dem Kessel und schäumt ihn und sorgt, daß er nicht

überläuft. Der Meerkater mit den Jungen sitzt darneben und wärmt sich.

Wände und Decke sind mit dem seltsamsten Hexenhausrat geschmückt.

 

Faust. Mephistopheles.

 

FAUST.

Mir widersteht das tolle Zauberwesen!

Versprichst du mir, ich soll genesen

In diesem Wust von Raserei?

Verlang ich Rat von einem alten Weibe?

Und schafft die Sudelköcherei

Wohl dreißig Jahre mir vom Leibe?

Weh mir, wenn du nichts Bessers weißt!

Schon ist die Hoffnung mir verschwunden.

Hat die Natur und hat ein edler Geist

Nicht irgendeinen Balsam ausgefunden?

 

MEPHISTOPHELES.

Mein Freund, nun sprichst du wieder klug!

Dich zu verjüngen, gibt’s auch ein natürlich Mittel;

Allein es steht in einem andern Buch,

Und ist ein wunderlich Kapitel.

 

FAUST.

Ich will es wissen.

 

MEPHISTOPHELES.

Gut! Ein Mittel, ohne Geld

Und Arzt und Zauberei zu haben.

Begib dich gleich hinaus aufs Feld,

Fang an zu hacken und zu graben

Erhalte dich und deinen Sinn

In einem ganz beschränkten Kreise,

Ernähre dich mit ungemischter Speise,

Leb mit dem Vieh als Vieh, und acht es nicht für Raub,

Den Acker, den du erntest, selbst zu düngen;

Das ist das beste Mittel, glaub,

Auf achtzig Jahr dich zu verjüngen!

 

FAUST.

Das bin ich nicht gewöhnt, ich kann mich nicht bequemen,

Den Spaten in die Hand zu nehmen.

Das enge Leben steht mir gar nicht an.

 

MEPHISTOPHELES.

So muß denn doch die Hexe dran.

 

FAUST.

Warum denn just das alte Weib!

Kannst du den Trank nicht selber brauen?

 

MEPHISTOPHELES.

Das wär ein schöner Zeitvertreib!

Ich wollt indes wohl tausend Brücken bauen.

Nicht Kunst und Wissenschaft allein,

Geduld will bei dem Werke sein.

Ein stiller Geist ist jahrelang geschäftig,

Die Zeit nur macht die feine Gärung kräftig.

Und alles, was dazu gehört,

Es sind gar wunderbare Sachen!

Der Teufel hat sie’s zwar gelehrt;

Allein der Teufel kann’s nicht machen.

(Die Tiere erblickend.)

Sieh, welch ein zierliches Geschlecht!

Das ist die Magd! das ist der Knecht!

(Zu den Tieren.)

Es scheint, die Frau ist nicht zu Hause?

 

DIE TIERE.

Beim Schmause,

Aus dem Haus

Zum Schornstein hinaus!

 

MEPHISTOPHELES.

Wie lange pflegt sie wohl zu schwärmen?

 

DIE TIERE.

So lange wir uns die Pfoten wärmen.

 

MEPHISTOPHELES. (zu Faust).

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