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德国之声时事话题:8,50 Euro für alle

时间:2014-11-20来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Euro

Ab Januar 2015 soll es niemanden mehr in Deutschland geben, der weniger als 8,50 Euro pro Stunde verdient. Wirklich niemanden? Einige Ausnahmen gibt es schon, und das stößt bei den Gewerkschaften auf Kritik.‎

Mit großer Mehrheit hat der Deutsche Bundestag im Juni 2014 einen gesetzlichenMindestlohn beschlossen. Die Regierungsfraktionen von CDU, CSU und SPD, aber auch die Grünen stimmten dafür. Die linke enthielt sich der Stimme. Ab Januar 2015 soll der Stundenlohn mindestens 8,50 Euro betragen. Deutschland ist damit das 21. von 28 Mitgliedsländern der EU, die ihre Lohnuntergrenze gesetzlich geregelt haben.

Das Gesetz soll in Zukunft für alle Branchen gelten. Tarifverträge mit einem niedrigerenBrutto-Stundenlohn bleiben allerdings zunächst bis Ende 2016 gültig.Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles von der SPD ist zufrieden. Sie sagt: Der Mindestlohn „bringt endlich anständige Löhne für Millionen von Menschen, die bisher fleißig arbeiten, aber billig abgespeist wurden.“

Kritisiert wird der Beschluss dagegen von den linken. Sie finden, dass 8,50 Euro zu wenig sind. Kritik kommt auch von den Gewerkschaften: Zwar ist die Einführung des Mindestlohns ein historischer Erfolg, sagt Ver.di-Chef Frank Bsirske. Er glaubt aber, dass durch die Ausnahmen, die das Gesetz möglich macht, auch in Zukunft Millionen von Arbeitnehmern nur einen Hungerlohn verdienen werden.

Keinen Mindestlohn wird es zum Beispiel für Menschen unter 18 Jahren geben. Damit will die Regierung erreichen, dass Schulabgänger nicht einfach eine Arbeit beginnen, für die keine Ausbildung nötig ist. Auch Langzeitarbeitslose haben erst Anspruch auf den Mindestlohn, wenn sie sechs Monate gearbeitet haben. Kritik in diesem Punkt weistNahles zurück. Sie sagt: „Wir finden kaum genügend Arbeitgeber, die überhaupt bereit sind, Langzeitarbeitslosen eine Chance zu geben.“

Glossar

auf Kritik stoßen – kritisiert werden

Gewerkschaft, -en (f.) – die Organisation, die sich für die Rechte der Arbeitnehmer einsetzt

Deutscher Bundestag (m.) – das Parlament in Deutschland

Mindestlohn, -löhne (m.) – das niedrigste Gehalt, das das Gesetz erlaubt

Fraktion, -en (f.) – die Abgeordneten einer Partei im Parlament

sich der Stimme enthalten – bei einer Abstimmung weder mit „ja“ noch mit „nein“ stimmen

Lohnuntergrenze, -en (f.) – → der Mindestlohn

Branche, -en (f.) – der Bereich der Wirtschaft

Tarifvertrag, -verträge (m.) – der Vertrag zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften über Löhne

brutto – bevor die Steuer gezahlt wird

Bundesarbeitsminister, -/Bundesarbeitsministerin, -nen – der Politiker/die Politikerin einer Regierung, der/die für das Thema Arbeit zuständig ist

anständig – hier: gerecht

billig abgespeist werden – umgangssprachlich für: wenig für etwas bekommen

Beschluss, Beschlüsse (m.) – die Entscheidung

Ver.di – Name einer → Gewerkschaft

Hungerlohn, -löhne (m.) – umgangssprachlich für: das sehr niedrige Gehalt

Schulabgänger, -/Schulabgängerin, -en – jemand, der gerade die Schule beendet hat

Langzeitarbeitslose, -n (m./f.) – jemand, der ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet ist

Anspruch auf etwas haben – das Recht auf etwas haben

Kritik zurück|weisen – Kritik nicht zulassen/ablehnen

genügend – genug

 
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