Deutsches Essen ist in den USA wieder beliebt – vor allem in New York. Darüber freut sich zum Beispiel Mimi Sheraton, die in den 1960er Jahren das Kochbuch „The German Cookbook“ geschrieben hat.
Die deutsche Küche erfährt in den USA seit einiger Zeit ein Comeback. Vor allem Amerikaner der zweiten und dritten Generation deutscher Herkunft interessieren sich wieder mehr für die Esskultur ihrer Vorfahren. Mimi Sheraton, die in den 60er-Jahren den Kochbuch-Klassiker „The German Cookbook“ geschrieben hat, sagt: „Die Jugendlichen wollen wissen, wie ihre Großeltern ihr Essen zubereitet haben.”
Sheraton selbst kennt deutsches Essen seit ihrer Kindheit in den 1930er-Jahren. Ihre Familie hatte eine deutsche Haushälterin, die oft für sie kochte. Noch heute spricht die New Yorkerin begeistert von ihrem ersten Besuch im New Yorker Stadtteil Yorkville, wo viele Deutsche lebten. Am schönsten fand sie dort damals die Restaurants, Märkte und Metzgereien.
Als Ende der 60er-Jahre viele Deutsche aus Yorkville in die Vororte zogen, verschwanden die deutschen Restaurants und Läden aus der Innenstadt. Die deutsche Küche war bald nicht mehr angesagt. Denn Gerichte wie Braten mit Knödeln hatten den Ruf, fettig und ungesund zu sein.
Heute ist in New York vegetarisches Essen in – vor allem bei jungen Menschen. Und doch findet dort die fleischlastige Hausmannskost der Deutschen wieder mehr Zuspruch. Offen ist allerdings, ob dieses Interesse an der deutschen Küche nur ein vorübergehender Trend ist. Denn ihr haftet weiterhin das Image an, schwer und ungesund zu sein. Mimi Sheraton jedenfalls freut sich über den Trend – auch weil sich ihr Buch wieder besser verkauft.
Glossar
ein Comeback erfahren – wieder beliebt sein, nachdem etwas einige Zeit unbeliebt war
zweite/dritte Generation, -en (f.) – gemeint ist hier: die Kinder und Enkelkinder
Herkunft, Herkünfte (f.) – der Ort/das Land, aus dem jemand stammt
Vorfahr, -en/Vorfahrin, -nen – die Großeltern, deren Eltern und so weiter
Klassiker, - (m.) – hier: etwas (z. B. ein Buch), das seit vielen Jahren beliebt ist
etwas zu|bereiten – hier: etwas kochen oder backen
Haushälter, -/Haushälterin, -nen – jemand, der sich um den Haushalt einer Familie kümmert und z. B. kocht, wäscht und putzt
begeistert – mit Freude
Vorort, -e (m.) – ein Stadtteil außerhalb des Zentrums
verschwinden – nicht mehr da sein
angesagt sein – beliebt sein
Braten, - (m.) – ein gebratenes Stück Fleisch
den Ruf haben – als etwas gesehen werden
in sein – beliebt sein
Zuspruch finden – Zustimmung finden; interessanter werden
fleischlastig – gemeint ist: so, dass ein Gericht viel Fleisch enthält
Hausmannskost (f., nur Singular) – das Essen, das in der Familie gekocht wird
vorübergehend – so, dass etwas nach kurzer Zeit vorbei ist
jemandem/etwas haftet ein Image an – man hat eine bestimmte Vorstellung, wie etwas/jemand ist, auch wenn das nicht stimmt