Seit 50 Jahren leben die blauen Zwerge in unserer Welt, obwohl sie ja eigentlich viel älter sind. 1958 tauchten die Schlümpfe das erste Mal in einer belgischen Zeitschrift auf – der Beginn einer Erfolgsgeschichte.
Fast jeder kennt sie: die Abenteuer von Papa Schlumpf, Schlumpfine, Fauli und Baby Schlumpf. In 25 Sprachen hat man die Schlümpfe-Comics übersetzt, es gibt sie als Zeichentrickserie, und bald kann man die kleinen Helden sogar in einem neuen Kinofilm bewundern.
Die Schlümpfe kommen aus Belgien. Pierre Culliford alias Peyo hat sie in Brüssel erfunden. Die Idee kam ihm am Frühstückstisch. "Gib mir doch mal das Schlumpf", sagte er zu einem Freund, als ihm das Wort für Salzstreuer nicht einfiel. Die Schlumpfsprache war geboren. Schnell wurden die Schlumpf-Geschichten zu einer der beliebtesten Comic-Serien der Welt.
Zu ihrem 50-jährigen Jubiläum zeigt das Comic-Museum in Brüssel eine Ausstellung über die blauen Zwerge. Besonders sehenswert ist ein Original des ersten Comic-Hefts vom 23. Oktober 1958. Warum die Leute Peyos Comics so lieben, erklärt Museumsdirektor Jean Auquier: "Ich denke, das liegt an den Eigenschaften der Schlümpfe. Ihre Geschichten handeln von allgemein gültigen Werten."
Peyo wollte seinen Lesern vor allem Solidarität und Toleranz vermitteln. Denn obwohl alle Schlümpfe auf den ersten Blick gleich aussehen, unterscheiden sie sich doch in ihrem Charakter oder durch bestimmte Gegenstände. So gibt es zum Beispiel den schlauen Brillen-Schlumpf, den Musik-Schlumpf oder den Angeber-Schlumpf. Und auch wenn die Schlümpfe sich bei jeder Gelegenheit Streiche spielen – sobald es darauf ankommt, halten sie zusammen und lösen jedes Problem gemeinsam.
Glossar
Jubiläum, das – die Feier eines Ereignisses, das vor einer bestimmten Anzahl von Jahren stattgefunden hat
Zwerg, der – hier: eine Figur aus Märchengeschichten, die sehr klein ist
auftauchen – hier: vorkommen; überraschend sichtbar werden
Comic, der – eine Geschichte, die als Reihe von Bildern und kurzen Texten erzählt wird
Zeichentrickserie, die – eine Serie von kürzeren Filmen, die aus vielen Zeichnungen gemacht wurden
Held/in, der/die – jemand, der sehr mutig ist und gefährliche Abenteuer erlebt
alias – auch genannt; bekannt als
Salzstreuer, der – eine Dose mit Löchern im Deckel, mit der man das Salz auf dem Essen verteilt
etwas fällt jemandem ein – jemand hat eine Idee; denkt plötzlich an etwas
sehenswert – so, dass es sich lohnt, es anzusehen
etwas liegt an etwas/jemandem – etwas wird von etwas/jemandem verursacht
Solidarität, die – das Zusammenhalten von Personen, die gleiche Interessen haben
Toleranz, die – eine Art zu denken und zu handeln, bei der andere Menschen anders denken und handeln dürfen als man selbst
jemandem etwas vermitteln – etwas so darstellen, dass jemand es versteht
auf den ersten Blick – hier: beim ersten Hinsehen
Angeber, der – jemand, der übertrieben stolz auf sich selbst ist und von anderen Menschen bewundert werden will
jemandem einen Streich spielen – jemanden mit etwas, das man tut, zum Spaß ärgern
zusammenhalten – solidarisch sein; sich in einer Gruppe unterstützen