Viele Firmen bauen ihre Geräte so, dass sie nach relativ kurzer Zeit kaputtgehen und der Kunde ein neues kaufen muss. Die Kosten dafür zahlen die Verbraucher – und die Menschen in den Entwicklungsländern.
Firmen wollen möglichst viele Produkte verkaufen. Vor allem elektronische Geräte wie z. B. Handys oder Computer werden deshalb oft so gebaut, dass sie kurz nach Ablauf der Herstellergarantie von selbst kaputtgehen. Dem Kunden bleibt dann meistens nichts anderes übrig, als sich ein neues Gerät zu kaufen. Denn Ersatzteile gibt es oft nicht, und eine Reparatur wäre viel zu teuer.
Stefan Schridde betreut die Webseite www.murks-nein-danke.de, auf der verärgerte Kunden ihre Erfahrungen mit Produkten schildern können. Er erklärt, dass es meist kleine und billige Teile aus Plastik sind, die schnell kaputtgehen. Die Hersteller würden gerade so viel Geld in ihre Produkte stecken, dass sie drei Jahre überleben, sagt er.
Nachteile hat dieses Wirtschaftsmodell nicht nur für die Verbraucher: Auch die Umwelt leidet unter einem hohen Verbrauch an Ressourcen. Für elektronische Bauteile bestimmter Elektrogeräte werden teure Metalle wie Gold oder Silber benötigt. Ihre Produktion verbraucht außerdem viel Energie und ist umweltschädlich, weil häufig mit giftigen Materialien gearbeitet werden muss.
Die ausgedienten Geräte aus den Industrieländern werden oft in Entwicklungsländer exportiert und landen dort schließlich auf den Müllhalden. Um an die begehrten Metalle im Schrott zu kommen, verbrennen die Menschen den Elektromüll und setzen damit hochgiftige Stoffe frei. Über die Folgen für ihre Gesundheit sind sie sich nicht im Klaren.
Glossar
relativ – ziemlich
Entwicklungsland, Entwicklungsländer (n.) – ein wirtschaftlich wenig entwickeltes Land
Ablauf (m.) – hier: das Ende eines bestimmten Zeitraums
Herstellergarantie, -n (f.) – die Verpflichtung, dass ein Produkt kostenlos ersetzt wird
jemandem bleibt nichts anderes übrig – jemand hat keine andere Möglichkeit
Ersatzteil, -e (n.) – das Teil eines Geräts, das man gegen ein kaputtes Teil austauschen kann
etwas/jemanden betreuen – sich kümmern; hier: eine Webseite betreiben
etwas schildern – etwas erzählen
Geld in etwas stecken – Geld für etwas ausgeben
überleben – hier: nicht kaputtgehen
Ressource, -n (f.) – hier: der Rohstoff (z. B. Metalle)
etwas benötigen – etwas brauchen
umweltschädlich – so, dass etwas schlecht für die Umwelt ist
ausgedient – hier: alt; nicht mehr zu gebrauchen
landen – umgangssprachlich für: gelangen
Müllhalde, -n (f.) – ein Müllplatz
an etwas kommen – etwas erhalten, das schwer zu bekommen ist
begehrt – beliebt
Schrott (m.) – alte, kaputte Dinge aus Metall
etwas frei|setzen – hier: Gase entstehen lassen
Stoff, -e (m.) – hier: das chemische Gas
sich über etwas im Klaren sein – sich einer Folge bewusst sein
Fragen zum Text
1. Was ist richtig? Neue Elektrogeräte gehen schnell kaputt, weil …
a) billige Metalle bei ihrer Herstellung verwendet werden.
b) sie in Entwicklungsländern hergestellt werden.
c) die Produzenten dies bei der Herstellung beabsichtigen.
2. Darunter leiden nicht nur die Verbraucher, sondern auch …
a) die Produzenten.
b) die Menschen in Entwicklungsländern und die Umwelt.
c) die Verkäufer von Elektrogeräten.
3. Wenn Elektromüll verbrannt wird, …
a) entstehen Gase.
b) entstehen neue Metalle.
c) wird Geld gespart.
4. Vervollständigt den Satz: „Die Umwelt leidet …“
a) darin.
b) darunter.
b) damit.
5. Vor der Stadt gibt es eine Müllhalden. … landet der Elektroschrott.
a) Darauf
b) Davor
c) Dadurch