Der Anteil, der die Menschen in der Heimat erreicht, könnte allerdings noch höher sein. Elf Prozent der Summe der Rücküberweisungen, schätzt die Weltbank, gehen durch die hohen Überweisungsgebühren verloren, wenn das Geld auf dem legalen Weg in die Heimat geschickt wird. Es wäre also durchaus im öffentlichen Interesse, wenn diese Gebühren gesenkt werden könnten, sagt Bryce Quillin.
Momentan werden Geldsendungen in die Heimat allerdings nur selten über die Bank abgewickelt. Häufig überbringen Freunde, Familienmitglieder oder die Migranten selbst das Geld. Das liegt daran, dass eine große Zahl der Auswanderer illegal in ein anderes Land geht und deshalb keinen Zugang zu formalen Finanzkanälen hat. Anderen fehlt der Zugang zu Banken, weil sie beispielsweise als Saisonarbeiter in ländlichen Gegenden arbeiten. Die informellen Transaktionen sind oft auch preiswerter. Der Nachteil: gegen Missbrauch kann sich niemand schützen.
GLOSSAR
Migrant, der - jemand, der nicht nur kurzfristig seinen Wohnsitz wechselt und nicht im Aufenthaltsland geboren wurde
Finanzkanal, der - Weg, auf dem Geldtransaktionen abgehandelt werden
Saisonarbeiter, der - der Wanderarbeiter
informell - formlos
Transaktion, die - Geschäft
Ethnisch/ Ethnie - Gruppe, Minderheit, Personen, welche der gleichen kulturellen Gruppe zugeordnet werden können
Konfliktgebiet, das - ein Gebiet in dem zwei oder mehr Parteien eine Auseinandersetzung haben
Monopol, das - eine Marktsituation, in der für ein Produkt entweder nur ein Anbieter oder nur ein Nachfrager existiert
Einkommen, das - die Einkünfte, die Einnahme, der Lohn
Wohlstand, der - der Besitz
Motiv, das - der Leitgedanke
Betrag, der - die Geldsumme, die Menge
Weltbank, die - Institution, die die wirtschaftliche Entwicklung von weniger entwickelten Ländern durch finanzielle Hilfen, Beratung und technische Hilfe fördert
legal - gesetzlich, gesetzmäßig
Missbrauch, der - der falsche Gebrauch
Summe, die - der Betrag, das Ergebnis