Vor zehn Jahren noch als Medium der Zukunft beschrieben, dienen E-Mails heutzutage gerade noch zum Verschicken von Dateien. Kommuniziert wird jetzt viel direkter: über Instant Messaging.
Vor allem jüngere Menschen betrachten E-Mail mittlerweile als veraltetete Technik. Sie kommunizieren über Textbotschaften, sei es mit dem Handy oder einem Instant Messenger, und in Blogs oder Plattformen wie MySpace oder Facebook.
So wie die normalen Briefkästen inzwischen oft zu einem Ort geworden sind, in dem sich vor allem Werbung, Rechnungen und gelegentlich eine Ansichtskarte aus dem Urlaub finden, so sind auch die E-Mail-Fächer scheinbar ein Magnet für Spam, dem Werbemüll des Internets geworden. Und vor allem hat E-Mail für junge Menschen fast immer etwas mit Schule oder Beruf zu tun. Viele Menschen antworten schon gar nicht mehr auf E-Mails, wenn sie es nicht müssen.
Instant Messaging - zu Deutsch: Nachrichtensofortversand - ist ein Dienst, der es Teilnehmern ermöglicht, in Echtzeit mit anderen zu kommunizieren, zu chatten. Dabei werden kurze Textmitteilungen an den Empfänger verschickt, meist über das Internet, auf die dieser sofort antworten kann. Daneben gibt es Programme, die auch Video- oder Telefonkonferenzen ermöglichen.
Wenn es aber um Schnelligkeit und persönliche Kontakte zu Freunden geht, setzen junge Menschen auf das Mobiltelefon oder die kurzen Textbotschaften, Sms genannt. Der generelle Wandel in der Kommunikation wirft dabei die Frage auf, ob sie nicht immer unpersönlicher wird.
"Wenn ich jemanden nicht sehen will, dann rufe ich ihn an. Wenn ich nicht mit ihm reden will, dann schreibe ich eine E-Mail. Wenn ich keine ganzen Sätze schreiben will, dann schicke ich eine Textbotschaft", sagt Matthew Felling, Sprecher des Washingtoner Forschungsinstituts Center for Media and Public Affairs. "Es ist die ultimative soziale Krücke, um die persönliche Kommunikation zu vermeiden." Diese Ansichten teilt aber nicht jeder. Viele halten SMS und Instant Messaging schlichtweg für effizienter und praktischer, wenn es um schnelle Antworten geht.
Das heißt natürlich nicht, dass E-Mail als Kommunikationsform erledigt ist. Sie bleibt weiterhin wichtig als Medium für formelle Kontakte, für geschäftliche Dinge oder zum Austausch von Dokumenten. Und wenn es darum geht, eine Nachricht an viele Personen gleichzeitig zu versenden.