Studieren in Deutschland bedeutet oft, sein Studium alleine organisieren zu müssen. Persönliche Kontakte zu den Professoren sind selten. Das ist vor allem für ausländische Studierende ein Problem.
Studierende in Deutschland sind es gewohnt, ihren Uni-Alltag selbstständig zumeistern. Ihr Lehrmaterial und die Stundenpläne müssen sie sich oft selbst zusammenstellen. Auch wenn sie mit Professoren sprechen wollen, müssen sie selbst aktiv werden. Damares Zimmermann hatte während ihres BWL-Studiums in Hamburg überhaupt keinen persönlichen Kontakt zu ihren Professoren.
Für die Brasilianerin war das eine große Umstellung. In ihrer Heimat besuchte sie eine private Universität, an der es mehr Betreuung als in Hamburg gab. Die Professoren erklärten zum Beispiel auch, wie man bestimmte Bücher findet oder wo man kopieren kann. Hier in Deutschland hat sie ein ganzes Semester gebraucht, um sich an der Uni zurechtzufinden.
Vor allem das wissenschaftliche Schreiben, das bei einem Studium in Deutschland so wichtig ist, fällt ausländischen Studierenden oft schwer. Das liegt nicht nur an Sprachproblemen. Professor Thomas Eger vom Institute of Law and Economics an der Uni Hamburg erklärt: "Einige haben bereits im Ausland ein komplettes Studium abgeschlossen, ohne auch nur eine einzige Hausarbeit geschrieben zu haben."
Die Uni Hamburg bietet deshalb ein spezielles Programm an, das allen Studierenden mit Rat und Tat zur Seite steht. Hier erfährt man zum Beispiel, wie man eine wissenschaftliche Arbeit schreibt oder wie man sein Lernpensum schaffen kann. Dies ist nämlich seit Einführung des Bachelor-Abschlusses stark gestiegen – und belastet ausländische und deutsche Studierende gleichermaßen.