An einer Bonner Grundschule feiern christliche und muslimische Kinder gemeinsam Weihnachten. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei mehr über die Religion und die Kultur der anderen.
Christliche und muslimische Kinder singen gemeinsam Weihnachtslieder und zünden die Kerzen des Adventskranzes an. Das ist gar nicht so selbstverständlich: Etwa 340 Kinder aus 29 Nationen lernen an der Bonner Domhofschule neben Mathematik und Deutsch auch den Respekt vor anderen Kulturen und Religionen.
So wird an der Schule auch "Islamkunde in deutscher Sprache" unterrichtet. Dabei lernen die Kinder, was den Islam und das Christentum oder andere Religionen miteinander verbindet. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Geburt Jesu auch für die muslimischen Kinder wichtig ist: Im Islam ist Jesus ein Prophet und heißt Isa.
Der Islamunterricht ist Teil eines Konzepts der Domhofschule und der Universität Köln für eine bessere Integration und Alphabetisierung. So finden manche Unterrichtsstunden in der Muttersprache der Kinder statt. Ein anderes Angebot ist "Deutsch für Mütter". Hierdurch sollen Eltern von Migrantenkindern in das Schulgeschehen eingebunden werden.
Das Konzept hat Erfolg: Viele Kinder schaffen den Schritt auf das Gymnasium. Trotzdem sind nicht alle Eltern offen für das Konzept. Manche nehmen ihre Kinder sogar von der Schule. Aber das sind Ausnahmen. Die Kinder, die an der Schule bleiben, leben und erleben Integration. Und so ist Weihnachten für viele muslimische Familien inzwischen auch ein Feiertag.