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Belka und Strelka kehren auf die Erde zurück(8.20)

时间:2020-07-13来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Erde
Mit "Sputnik 5" umkreisten sie einen Tag lang den Planet Erde: Belka und Strelka. Ob sie wirklich sowjetische Helden werden wollten, hat die Hunde wohl keiner. Autor: Johannes Roßteuscher
 
Schweine im Weltall? Wer denkt sich bitte so was aus? Connaisseure amerikanischer Kultur zucken lässig mit den Achseln: Jim Henson halt, der bärtige und mindestens genialische Erfinder der Muppet Show. Captain link Hogthrob, Dr. Julius Strangepork und First Mate Miss Piggy ... eine rosige Gang auf der Suche nach Sinn im endlosen Raum und nach Gleichberechtigung auf der Kommandobrücke.
 
Aber Quallen im Weltall? Wer denkt sich so was aus? Antwort: Die Nasa. Also eine durchaus reale Behörde. 270 Grad minus, kein Nanogramm Wasser, ist das der richtige Ort für eine Qualle? Okay, die Qualle kennt sich zumindest mit schwerelosem Dahingleiten aus. Aber der Mensch?
 
Leg ein Ruderboot an den Strand eines unendlichen Ozeans. Irgendeiner steigt ein und paddelt los. Stell eine Wiese unter das Sternenzelt, irgendeiner kommt und schaut nicht nur, sondern will auch rauf. 
 
Von Hunden und Menschen
Immerhin, beim Rauffliegen ist der Mensch vorsichtiger, als beim Rauspaddeln. Er schickt andere vor. Nicht unbedingt gleich Quallen, aber erstmal seinen besten Spezi, den Hund. Den er dann scheinheilig Kollege oder gar Genosse nennt. Laika, ein Moskauer Straßenköter war der erste Hund im All. Halb Husky, halb Terrier, süß, gelehrig und sowjetisch durch und durch.
 
Wir verraten jetzt ein weiteres Geheimnis: es geht bei der Raumfahrt nämlich nicht nur um die irrationale Neugier, die manche Pioniergeist nennen. Besonders in den 60ern ging es außerdem um die Weltherrschaft. Ein Propagandakampf zwischen Ost und West, den die Supermächte mit Raketen, aber netterweise außerhalb der Welt ausfochten. Wer schickt überhaupt die erste Kapsel ins All? Wer die erste Fruchtfliege? Wer das erste Lebewesen, das auch zurückkehrt?
 
Laika war es nicht – sie starb schon rund fünf Stunden nach dem Start, aber immerhin in der Umlaufbahn.
 
Besser haben sollten es Belka und Strelka. Wieder zwei Straßenmischlinge, knapp kniehoch, einer weiß, einer gefleckt. Sie sollten die ersten Lebewesen sein, die nicht nur hinauffliegen, sondern auch lebend zurückkehren durften. Im August 1960 flogen sie von Baikonur aus ins All. Das ist da, wo auch heute noch so schneidige Typen wie Alexander Gerst ins All geschossen werden. Rund 24 Stunden und 18 Erdumkreisungen in 300 Kilometer Höhe später, am 20. August 1960 landeten die zwei wieder in der kasachischen Steppe.
 
Der letzte Hund
Belka und Strelka wurden natürlich zu Helden der Sowjetunio, wurden von Pressekonferenz zu Pressekonferenz gezerrt, ließen sich feiern und streicheln – und kurz danach wurde Strelka auch noch Mutter, gleich sechsfach. Einen der Welpen schenkte Staatschef Nikita Chruschtschow der Tochter von US-Präsident Kennedy, und der sorgte fleißig für russisch-amerikanischen Nachwuchs. Hat Raumfahrt also doch einen Sinn? Seit Belka und Strelka sind Katzen, Mäuse, Pilze, Schildkröten, Kaninchen, Affen, Bärtierchen, Spinnen und natürlich Quallen ins All geflogen. Ach ja: Und Menschen. Stimmt. Siebeneinhalb Monate nach Belka und Strelka hielt die Sowjetunio die Zeit für reif, dass ein Mensch ins Ruderboot steigt und lospaddelt. Juri Gagarin. Er überlebte, wie Belka und Strelka. Nach seiner Landung erbot er den beiden tierischen Genossen maximalen Respekt. „Ich weiß noch immer nicht, wer ich bin: der erste Mensch im All, oder der letzte Hund.“ 
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