英语英语 日语日语 韩语韩语 法语法语 西班牙语西班牙语 意大利语意大利语 阿拉伯语阿拉伯语 葡萄牙语葡萄牙语 越南语越南语 俄语俄语 芬兰语芬兰语 泰语泰语 丹麦语 丹麦语 对外汉语 对外汉语
返回首页
当前位置:首页 » 德语听力 » 德语听力短文:历史上的今天 » 德语听力:历史上的今天2018年 » 正文

Joseph Priestley erkennt den Sauerstoff nicht als chemisches Element(8.1)

时间:2020-07-13来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Element
In der Wissenschaft ist meist alles eine Frage der (richtigen) Theorie. Die von Joseph Priestley um "eine Art Luft" und Phlogiston konnte sich nicht durchsetzen. Autor: Hellmuth Nordwig
Manche Theorien sind fast zu schön, um wahr zu sein. Vor allem wenn es darum geht, Naturphänomene zu beschreiben. Zum Beispiel die Verbrennung. In der Schule haben wir ja gelernt: Wenn etwas verbrennt, ist das eine chemische Reaktion mit Sauerstoff. So wie im Automotor: Benzin plus Sauerstoff gibt Kohlendioxid plus Wasser. Oder die Korrosion: Eisen plus Sauerstoff gibt Rost. Kann man natürlich so sehen, diese Theorie erklärt ja vieles. Sogar, warum es aus dem Auspuff tropft - eben weil auch Wasser entsteht. Die Frage ist nur: Stimmt das alles wirklich? Oder glauben wir die Geschichte mit dem Sauerstoff seit vielen Generationen einfach deswegen, weil sie so plausibel ist?
 
Ein Frage der Theorie
Es gibt nämlich auch eine andere Erklärung, und die ist erst mal nicht weniger schlüssig. Auch sie sagt: Beim Verbrennen läuft eine chemische Reaktion ab. Aber dabei wird ein Teil des Ausgangsmaterials abgespalten. Also: Brennbare Kohle gibt Asche plus Brennstoff. Der war vorher fest in der Kohle gebunden und wird dann frei. Auch diese Theorie erklärt vieles, zum Beispiel warum die Flammen so schön nach oben züngeln - eben weil der Brennstoff entweicht, der in der Fachsprache Phlogiston (Betonung erste Silbe) heißt. Wer in dieses Weltbild eintaucht, für den erschließt sich sofort: Eisen besteht aus Rost und Phlogiston. Wenn es zerfällt, wird Phlogiston frei und Rost bleibt übrig. Auch so kann man solche Umwandlungen betrachten, genau umgekehrt wie bei der Sauerstoff-Theorie.
 
"Eine Art Luft"
So sah das auch der Engländer Joseph Priestley. Er war Theologe und predigte für eine Kirche, welche die Dreifaltigkeit Gottes ablehnte - das ist ja auch so eine Theorie, der man folgen kann oder auch nicht. Außerdem verfasste Priestley das Buch "Eine Geschichte der Elektrizitätslehre" und wurde zum Doktor der Rechte promoviert. Ein Universalgelehrter also, typisch für das 18. Jahrhundert.
 
Priestley experimentierte auch selbst, etwa mit einem speziellen Brennglas: Wie verhalten sich Mineralien, wenn sie im gebündelten Sonnenlicht sehr heiß werden? Zum Beispiel ein quecksilberhaltiges Gestein, das beim Erhitzen "eine Art Luft" freisetzt, wie er am 1. August 1774 schreibt, Zitat - "eine Art Luft, die fünf Mal besser zum Atmen und zum Verbrennen ist als normale Luft" - Zitat Ende. Und weiter führt er aus: Wie gut Luft sich zum Atmen eigne, das hänge ja davon ab, wie bereitwillig sie das ausgeatmete Phlogiston aufnehme. Und diese neu entdeckte Art Luft sei nun ganz außerordentlich begierig nach Phlogiston. Aus einem glimmenden Holzspan habe sie es geradezu herausgesaugt - der sei sofort aufgeflammt, weil so viel Phlogiston frei geworden sei.
 
Ein bemerkenswertes Phänomen, doch der Erklärung sind schon damals nicht alle Gelehrten gefolgt. Denn Priestleys neue Luft konnte man problemlos auffangen, doch mit Phlogiston gelang das nicht, trotz zahlloser Versuche. Außerdem fiel auf, dass Stoffe beim Verbrennen schwerer werden, obwohl ja vermeintlich Phlogiston entweicht. Drei Jahre nach Priestleys Experiment formulierte der Franzose Antoine Lavoisier dann eine revolutionäre Theorie, die sich durchgesetzt hat: Phlogiston gibt es nicht. Wenn etwas verbrennt, verbindet es sich mit dem Gas, das Priestley entdeckt hat - Lavoisier nannte es Sauerstoff. 
顶一下
(0)
0%
踩一下
(0)
0%
------分隔线----------------------------