Fabian hat vor kurzem sein Studium abgeschlossen und möchte nun ins Berufsleben einsteigen. Er ist jedoch durch die vielen Stellengesuche im Internet überfordert und ist ratlos wie man eine ordentliche Bewerbung schreibt. Seine Freundin Anna hilft ihm weiter.
Voxpops: Lebenslauf, Bewerbungsmappe, Charisma, Vorstellungsgespräch, selbstbewusst
auftreten, Qualifikation, Anschreiben, Onlinebewerbung, Nervosität,
Motivationsschreiben, gute äußere Form, Auswahlverfahren.
Sprecher: All diese Worte beschäftigen auch Fabian im Moment. Er hat vor kurzem sein
Studium an der Uni Augsburg beendet und steht nur vor einer neuen
Herausforderung: Dem Einstieg in das Berufsleben!
Fabian hat im Internet erfolglos nach passenden Stellenangeboten gesucht.
Außerdem ist er völlig ratlos, wie er eine gute Bewerbung schreiben soll.
Aber die Zeit drängt, denn nicht nur er hat nun seinen Abschluss in der Tasche! Die
Konkurrenz ist groß und er möchte keinen Fehler machen.
Als er das nächste Mal seine Mutter besucht, erzählt Fabian ihr von seinen
Sorgen…
Mutter: Ach Fabian, mach dir nicht so einen Stress und iss erst mal was.
Fabian: Aber das lässt mir keine Ruhe. Du weißt ja, wie es um den Arbeitsmarkt steht. Ich
muss mich echt so schnell wie möglich bewerben.
Mutter: Ja, da hast du schon recht. Mach doch erst mal eine Liste mit deinen Stärken, deinen
Schwächen und natürlich deinen Interessen. So kannst du herausfinden was du
eigentlich willst.
Fabian: Ja, aber was ich machen will weiß ich doch schon. Ich weiß nur nicht, wo ich mit der
Suche anfangen soll. Es gibt einfach so viele Firmenhomepages…
Mutter: Aber Fabian, es gibt doch nicht nur das Internet. Du bist doch so kreativ – streng doch
mal dein Köpfchen an.
Fabian: Ja klar kann ich die Stellenanzeigen in Zeitungen wälzen, aber das ist doch alles
sinnlos. Da muss man echt Glück haben, dass zufällig etwas Passendes drinsteht.
Mutter: Aber du könntest mal zur Agentur für Arbeit fahren. Dafür sind die ja da. Da gibt es Berater und Infobroschüren zu allen möglichen Berufen.
Fabian: Okay, dann versuch ich es dort mal. Denkst du, dass die mir auch sagen können, wie
ich mich richtig bewerbe?
Mutter: Hmmm – das weiß ich jetzt nicht. Aber da könnte dir vielleicht Anna weiterhelfen.
Ihre Mutter hat mir letztens beim Kaffee erzählt, dass Anna bei einer großen Firma
untergekommen ist. Und ihre Bezahlung ist wohl auch nicht schlecht. Möchtest du
noch etwas Saft?
Fabian: Ja, gern. Okay dann ruf ich sie gleich mal an, aber jetzt gehört meine ganze
Aufmerksamkeit erst mal dem Schnitzel.
Mmmmmh – schmeckt mal wieder vorzüglich.
Anna: Anna Schuster?
Fabian: Hey Anna, hier ist der Fabian. Wie geht’s dir?
Anna: Fabian! Schon lang nix mehr von dir gehört. Mir geht’s super und dir?
Fabian: Ja, ganz gut. Ich bin nur ein bisschen im Bewerbungsstress. Darum rufe ich dich auch
an. Ich wollte dich fragen, ob du mir ein paar Tipps geben kannst was ich bei meiner
Bewerbung beachten muss.
Anna: Klar!
Wie wär`s wenn wir bei einem Spaziergang darüber reden?
Fabian: Also, dann in 10 Minuten bei der alten Eiche?
Anna: Perfekt bis dann!
Fabian: Bis gleich!
Anna: Hey Merlin, Ah, Hallo Fabian!
Fabian: Hey! Boah, ich bin echt froh, dass du mir hilfst. Gehen wir ein Stück da lang?
Anna: Okay.
Anna: Mhm, wo fangen wir denn an. Also hast du schon Bewerbungsmappen? Die brauchst
du nämlich in der Regel. Natürlich kann man sich heutzutage auch bei vielen Firmen
online bewerben, aber da schickst du im Prinzip die gleichen Inhalte per Mail, die du
sonst per Post verschickst.
Fabian: Okay, also auf jeden Fall eine Bewerbungsmappe und was kommt da so alles rein?
Ein Lebenslauf, oder?
Anna: Ja genau! Sinn und Zweck der Sache ist, dass der Leser einen guten Überblick über
deinen Werdegang bekommt. Als Oberpunkte schreibst du z.B. Persönliche Daten,
Ausbildung, Praktika, Nebenjobs und Hobbys. Und darunter stehen dann die dazugehörigen Infos. Ich schreibe immer das Aktuellste oben und gehe dann
chronologisch vor.
Oben ins Eck solltest du ein Bewerbungsfoto einfügen. Geh am besten zu einem
Fotostudio und lass dir ein professionelles Foto machen.Ah und ein Anschreiben
brauchst du auch noch.
Fabian: Und was schreib ich da rein? Nochmal den Lebenslauf ausformuliert, oder
wie?
Anna: Ne ne, da muss rein warum du dich genau bei dieser Firma bewirbst und warum
genau du den Job bekommen solltest.
Das liest der Personaler als erstes. Lass dir also einen guten, aussagekräftigen ersten
Satz einfallen und hebe deine Qualifikationen hervor – Anhaltspunkte, was die Firma
genau hören will, findest du meistens auf deren Homepage oder in der
Stellenausschreibung selbst. Da darfst du ruhig - naja sagen wir mal - deine
Sonnenseiten hervorheben. „Der Erste Eindruck zählt“, wie du ja weißt!
Fabian: Oh - das Anschreiben ist wichtiger als ich dachte. Merlin, Pfui – aus!
Anna: Ja, das entscheidet im Prinzip darüber, ob der Personaler den Rest deiner Bewerbung
überhaupt anschaut. Wenn du weißt wie der Personaler heißt, dann sprich ihn am
besten mit Namen an. Ach ja – und achte unbedingt auf die Rechtschreibung und
äußere Form, das heißt: schönes Layout, keine Knicke, keine Kaffeflecken und so
weiter.
Fabian: Okay, das krieg ich hin. Aber wenn es möglich ist werde ich die Bewerbung eh online
verschicken. Das kostet keinen Versand und die sehen gleich, dass ich mich mit dem
Internet und so auskenne.
Anna: Klar – kannst du machen. Leg dir aber eine seriöse Mailadresse zu, damit deine
Bewerbung auch ernst genommen wird. Und – es ist zwar gut wenn du dich mit dem
Internet auskennst – aber du musst auch vorsichtig sein. Achte bei deinen Profilen in
den sozialen Netzwerken darauf, nicht zu viele Informationen und Fotos
preiszugeben. Viele Personaler nutzen die Netzwerke, um sich über dich zu
informieren und wenn du dann nur Party-Bilder und ähnliches hast, naja, kann es
sein, dass deine Bewerbung schon daran scheitert.
Fabian: Ah Danke für den Tipp – dann bearbeite ich meine Profile auf jeden Fall noch! Also,
wenn ich dann alles fertig habe, füge ich nur noch meine Zeugnisse dazu und schicke
die Bewerbung ab!?
Anna: Ja genau, aber – apropos schicken - wenn du dich bei einem kleinen Unternehmen
bewirbst, macht es einen guten Eindruck wenn du deine Unterlagen persönlich
vorbeibringst.
Fabian: Ach Anna, ich weiß gar nicht, wie ich dir danken kann.
Anna: Kein Problem!
Sprecher: So viele Informationen auf einmal - das muss Fabian erst mal verarbeiten. Aber
eigentlich ist es ganz einfach:
Zuerst muss man sich über seine Interessen klar werden.
Danach sollte man versuchen die verschiedensten Möglichkeiten zu nutzen, um
Stellenangebote zu finden: Internet, Zeitung oder auch die Agentur für Arbeit können
weiterhelfen.
Wenn man dann eine geeignete Stelle bzw. Firma gefunden hat beginnt man mit der
Zusammenstellung der Bewerbungsmappe.
Man braucht: Lebenslauf, Foto, Anschreiben und Zeugnisse.
Je nach Vorgabe der Firma steckt man diese Unterlagen in eine ansprechende Mappe
oder sendet sie als PDF per Email.
Anna konnte Fabian also schon ein ganzes Stück weiterhelfen. Aber Julia Brombach,
vom Career Service der Uni Augsburg, hat noch ein paar besondere Tipps für Fabian.
O-Ton Da gibt es ein interessantes Heft. Das wir rausgegeben vom Wissenschaftsladen in
Bonn. Das nennt sich „Arbeitsmarkt, Bildung, Kultur und Sozialwesen“. Und das ist
`ne Zusammenstellung von allen relevanten Stellenangeboten einer Woche. Oder
auch zum Beispiel, wir vom Career Service bieten immer Veranstaltung an. Zum
Beispiel gibt es da eine Reihe, das nennt sich Jobtalk am Montag, wo wir immer zu
`nem bestimmten Branchenthema dann Ehemalige der Uni Augsburg einladen, die
einfach erzählen, bei welchem Unternehmen sie sind und was sie grad machen.
Sprecher: Fabian hat all die gesammelten Tipps berücksichtigt und zahlreiche Bewerbungen
abgegeben. Jeden Morgen führte ihn sein erster Weg zum Briefkasten. Von manchen
Firmen erhielt Fabian gar keine Reaktion. Die meisten Antworten ließen etwa 2
Wochen auf sich warten. Unter einigen Absagen, fand er aber auch positive
Rückmeldungen. Er konnte sich über insgesamt drei Einladungen zu
Vorstellungsgesprächen freuen.