Der fünfte Tag des ersten Monats nach dem chinesischen Mondkalender wird pòwǔ (破五) genannt, also „Die zerbrochenen Fünf". An diesem Tag wird ebenfalls der Geburtstag des chinesischen Wohlstandsgottes gefeiert. Powu ist für das traditionelle Frühlingsfest von großer Bedeutung, da es rund um diesen Tag viele Bräuche gibt.
Während des Frühlingsfests, hauptsächlich vom ersten bis zum vierten Tag, gibt es einige Tabus, die man unbedingt beachten muss. Man darf nichts Unglückliches sagen. Kinder dürfen nicht weinen und streiten. Man darf kein Geschirr zerbrechen, denn das prophezeit Bankrott. Wenn etwas unbeabsichtigt zerbrochen wird, muss man sofort sagen „Jahr für Jahr ist alles gut", weil Jahr (岁) und Zerbrechen (碎) im Chinesischen gleich ausgesprochen werden. Man darf kein Messer (Symbol für Mord und Gewalt), keine Nadel (Symbol für das Gerstenkorn) und keine Schere (Symbol für den Streit) berühren.
All diese Verbote werden am fünften Tag abgeschafft und deshalb heißt er Powu, also „die zerbrochenen Fünf". An Powu werden auch alle Opfergaben weggeräumt und das ganze Haus gereinigt.
Ein weiterer Brauch ist das Jiaozi-Essen. Rund um diese Tradition gibt es eine Redewendung, die wörtlich heißt „den Mund des Bösewichtes zusammendrücken." Der Jiaozi-Teig wird zunächst gerollt, dann gefüllt und letztendlich durch Zusammendrücken in Form gebracht. Das Zusammendrücken schützt laut Redewendung im neuen Jahr vor Gerüchten.
Die Traditionen rund um „Die zerbrochenen Fünf" sind zwar Aberglaube, spiegeln aber die Wünsche für ein glückliches neues Jahr wider. Heutzutage gelten die Gepflogenheiten als Überlieferung der traditionellen Kultur – Und, sie machen einfach Spaß.