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Meister Migmar Tsering macht das größte Thangka-Rollbild de

时间:2011-10-18来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
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Meister Migmar Tsering macht das größte Thangka-Rollbild der Welt

Ein Thangka ist ein Rollbild des tantrischen Buddhismus. Es wird zur Meditation in Tempeln oder Hausaltären aufgehängt sowie bei Prozessionen mitgeführt. Dargestellt werden Buddhas, Bodhisattvas, Schutzgottheiten und Lamas in Szenen ihres Lebens in verschiedenen Inkarnationen, oder Symbole wie das Mandala. In den vergangenen Jahren hat die chinesische Regierung den Schutz der Thangka-Kunst ausgebaut. Im folgenden Beitrag führen wir Sie in die Welt der gestickten Thangkas im Drigung-Stil von dem Künstler Migmar Tsering.

Spr: Etwa zwei Stunden dauert die Fahrt von Lhasa in die Gemeinde Nimajiangre. Serpentinen führen hinauf in die kleine Berggemeinde. Hier wohnen die Leute, die sich für das größte Thangka der Welt einsetzen. Beim Betreten des Arbeitsraums, bekommt man erstmal einen optischen Schock.  

„Dieses Thangka da ist 120 Meter lang und 80 Meter breit. Das andere Thangka von Siddhartha Gautama ist 36 Meter hoch. Allein das Ohrläppchen ist zwei Meter lang."

Die Leiterin der PR-Abteilung des Kreises Mozhugongka Rigzin Drolma stellt uns stolz die Thangkas und den Thangka-Meister Migmar Tsering vor. Migmar Tsering wurde im Jahre 1975 geboren. Er gehört zur sechsten Generation, die diese Kunst weiterführt. Er lernte die Technik von seinem Onkel. 2001 hatte er ausgelernt und öffnete mit seiner Frau in Lhasa einen Thangka-Laden. Bei seinen ersten Werken handelte es sich fast ausschließlich um Buddha-Thangkas, mit denen er ein Jahreseinkommen von 300.000 Yuan RMB erwirtschaften konnte. Das entspricht etwa 32.600 Euro. Als das Yangpachen-Kloster 2004 bei ihm ein großes Thangka-Gemälde bestellte, kam er plötzlich auf die Idee, das weltgrößte Thangka herzustellen.

„Es gab vorher noch kein so großes Thangka. Für mich selbst war das auch das erste Mal. Deshalb gehörten die meisten Arbeitsgänge, vom groben Entwurf bis zur Gestaltung des Buddhas, von der Stickerei bis zur Zusammensetzung der Einzelteile, zu meinen Aufgaben. Meine Lehrlinge haben mir bei anderen Arbeiten geholfen."

Der erste und wichtigste Schritt der Thangka-Stickerei ist der Entwurf. Nur wenn man ein komplettes Bild im Kopf hat, kann man mit den konkreten Arbeiten beginnen. Migmar Tsering hat lange überlegt. Am Ende sollte das größte Thangka der Welt aus 19 Buddha-Bildern und zwölf Wildtieren bestehen. Zudem benannte er das über 10.000 Quadratmeter große Thangka „Jinjin Baochuan Thangka der Drigung-Kagyü". Rigzin Drolma erklärt uns die Bedeutung.

„Warum kam der Begriff Drigung-Kagyü in den Namen? Kagyü ist eine Schule des tibetischen Buddhismus. Dieses Thangka gehört zur Drigung-Kagyü-Schule. Jinjin heißt, dass man viele Buddhas der Drigung-Kagyü bei der Stickerei zusammensetzt."

Um dieses großartige Werk zu schaffen, verließ Migmar Tsering die Stadt Lhasa und kehrte zurück in seine Heimat. Dort richtete er einen großen Arbeitsraum ein und nahm acht Lehrlinge auf. Von 2004 bis heute setzte er all seine Kraft und fast eine Million Yuan RMB für die Schaffung dieses Meisterwerks ein – fast 110.000 Euro, während sein Laden in Lhasa immer weniger abwarf. Finanziell ging es für die Familie bergab. Doch für Migmar Tsering hat es sich gelohnt.

„Einerseits ist gesticktes Thangka im Drigung-Stil die traditionelle Kunst meiner Familie. Doch andererseits wurde es auch in die Liste des staatlichen immaterialen Kulturerbes aufgenommen. Deswegen gehört diese Kunstform nicht mehr nur meiner Familie, sondern es ist zu einem kulturellen Wahrzeichen meiner Heimat geworden. Es wäre schade, wenn diese Technik verloren ginge. Der Staat hat auch schon viel für die Erhaltung der Kunst getan. Ich als Erbe der Kunst sollte mich noch mehr bemühen, diese traditionelle Kunstform zu schützen."

Gegenwärtig sind die Einzelteile fertig. Die Zusammensetzung ist gerade in vollem Gang. Migmar Tsering ist optimistisch. Er wolle das Thangka noch vor Ende des Jahres fertig machen und hoffe, dass es danach auf einem Berg in seiner Heimat aufgehängt wird.

In den vergangenen sieben Jahren wurde der Thangka-Meister auch viel von der lokalen Regierung unterstützt. Als er bei der Bank Kredit aufnahm, entschied sie, seine Zinsen zu zahlen. Rigzin Drolma von der PR-Abteilung:

„Man hat ihn auch mit Bargeld und Lebensmitteln unterstützt. Außerdem haben wir noch einen Entwicklungsfonds für Kulturwesen in Höhe von 840.000 Yuan RMB beantragt. Diese Summe ist speziell für die Entwicklung der Thangkas. Mit dem Geld kann er mehr Lehrlinge aufnehmen und mehr Produkte für die Touristen herstellen."

Seit 2006 hat der Kreis Mozhugongka die Besonderheiten und den Entwicklungsstand der Thangkas als Vorbereitung für den Beitrittsantrag in die Liste des immaterialen Kulturerbes dokumentiert. 2008 wurden sie dann endlich in die Liste aufgenommen. 2010 wurde dann während der Expo Shanghai im Tibet-Pavillon ein Werk von Migmar Tsering ausgestellt. Das hat ihn ermutigt und es brachte ihm auch viele Unterstützer.

Lhapa Samdrup arbeitet für Tsering. Der 45-Jährige hatte früher einen eigenen Laden, in dem er tibetische Kleidung verkaufte. Vor zwei Jahren erfuhr er, dass Migmar Tsering das weltgrößte Thangka herstellt und erfahrene Arbeitskräfte braucht. Danach schloss er seinen Laden und kam in die abgelegene Gemeinde.

„Hier verdiene ich natürlich weniger als in meinem eigenen Laden. Aber Migmar Tsering ist sehr nett. Und er überträgt unsere traditionelle Kultur in die nächsten Generationen. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich mitmachen kann."

Lhapa Samdrup meint noch, dass er Migmar Tesring sehr verehre. Insbesondere seine Zielstrebigkeit und Beharrlichkeit seien sehr beeindruckend.

Für die Touristen in Tibet sind die Thangkas vielleicht wie die tibetischen Schmuckstücke nur Souvenirs. Doch wer mehr über diese Kunst erfährt und die dahinter steckende Kultur kennenlernt, weiß sie auch viel mehr zu schätzen.
 

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