In der Zeit der westlichen Jin-Dynastie lebten zwei junge Männer. Zu Ti und Liu Kun waren für ihre Güte und Ritterlichkeit bekannt. Beide waren besonders begabte Schriftsteller, aber auch Meister der chinesischen Kampfkunst Wushu. Zu Ti und Liu Kun widmeten alle ihre Kraft, jederzeit ihrem Land dienen zu können.
Damals hatte die westliche Jin-Dynastie in der Zentralregion des antiken China die Macht in der Hand. Doch die Herrschaft war sowohl von inneren Krisen, als auch von Aggressoren von außen bedroht. Zu Ti und Liu Kun diskutierten oft über die Lage des Landes. Jedes Mal redeten sie so aufgeregt und so lange, dass ihre Gespräche häufig bis in die tiefe Nacht andauerten. An einem dieser Abende schlief Liu Kun sofort nach der Diskussion ein. Aber Zu Ti war noch so erregt, dass er nicht so einfach einschlafen konnte. Doch als er schließlich einnickte, wälzte er sich die ganze Zeit von einer Seite des Bettes auf die andere. Dann plötzlich krähte ein Hahn und weckte Zu Ti. Er sprang sofort vom Bett auf und weckte Liu Kun. "Hörst du das Krähen des Hahnes, Liu Kun? Es ist so voller Energie und Enthusiasmus. Wir sollten uns an der Begeisterung des Hahnes ein Beispiel nehmen. Komm und lass uns jetzt aufstehen und den Schwertkampf üben." Gesagt, getan, Zu Ti und Liu Kun nahmen zwei Schwerte, gingen nach draußen und übten sich in der Kunst des Schwertkampfs. Seit diesem Morgen standen die Beiden immer beim ersten Hahnenschrei auf, um ihre Schwertkampfkunst zu verbessern.
Zu Tis Liebe zum Vaterland hat Liu Kun tief beeindruckt. In einem Brief an seinen Familienangehörigen schrieb Liu, "Unser Land befindet sich in einer schwierigen Phase. Deshalb bette ich auch oft meinen Kopf auf eine Lanze zum Schlaf. So bin ich jederzeit gewappnet, um mich unverzüglich für die Allgemeinheit und mein Land einsetzen zu können. Doch ich mache mir Sorgen, dass mein Einsatz vielleicht nicht ausreicht und ich muss feststellen, dass ich bereits hinterherhinke."