Wu Zetian wurde im Jahr 624 geboren. Mit 14 Jahren wurde sie als Konkubine des zweiten Kaisers der Tang-Dynastie, Li Shimin, an den Kaiserpalast geholt. Sehr früh zeigte Wu Zetian ihren Mut und ihre Entschlossenheit. Der Kaiser Li Shimin hatte ein Pferd, das niemand zügeln konnte. Wu Zetian sagte zum Kaiser, dass sie das Pferd zügeln könnte, wenn sie eine Peitsche aus Eisen und einen Dolch bekäme. Sie könne das Pferd zuerst mit der Peitsche aus Eisen schlagen, wenn es dann immer noch verweigere, würde sie auf den Kopf des Pferdes schlagen. Wenn selbst das nichts helfen würde, schneide sie den Hals des Pferdes durch. Diese Worte eines 14-jährigen Mädchens hatten den Kaiser überrascht. Er hielt solche Worte aus dem Munde einer Konkubine als unangemessen. Aber der Kronprinz Li Zhi verliebte sich heimlich in dieses junge furchtlose Mädchen, das vier Jahre älter war als er.
Nach dem Tode des Kaisers Li Shimin wurde Wu Zetian nach den damaligen Gebräuchen eine buddhistische Nonne. Kronprinz Li Shi wurde der neue Kaiser. Li Zhi vermisste Wu Zetian und lud sie an den Hof ein. Wu Zetian wurde dann zur offiziellen Frau des Kaisers. Aber Wu war mit ihrer Stellung nicht zufrieden. Sie wollte Kaiserin werden. Dazu hatte sie einen bösen Plan. Die eigentliche Kaiserin Wang war kindlieb, konnte aber kein Kind für den Kaiser gebären. Eines Tages besuchte die Kaiserin Wang die neu geborene Tochter von Wu Zetian. Sobald die Kaiserin gegangen war, erdrosselte Wu Zetian ihre eigene Tochter und bedeckte die Leiche des Kindes mit einer Bettdecke. Als nach einer Weile Kaiser Li Zhi kam und feststellte, dass das Kind bereit tot war, begann Wu Zetian bitterlich zu weinen und fiel in Ohnmacht. Der Kaiser fragte, wer zuvor auf Besuch gewesen sei. Als die Hofmädchen antworteten, die Kaiserin Wang, wurde der Kaiser sehr böse darüber. Er dachte, dass die Kaiserin Wang das Baby umgebracht hätte und begann, die Kaiserin Wang zu verachten. Danach versuchte Wu Zetian den Kaiser davon zu überzeugen, Wang ihren Kaisertitel abzuerkennen. Wu Zetian wurde schließlich vom Kaiser als die neue Kaiserin bestimmt.