Späte Nacht ist’s. Reinhold liegt
Sanft in Schlummer eingewiegt.
Mutter hat den kranken Jungen
Endlich in den Schlaf gesungen.
Längst gestorben ist der Vater;
Ohne Schützer und Berather
Muß die Wittwe nun allein
Ihrem Kinde Alles sein.
Müde schließt sie selbst die Augen,
Die so sehr die Ruhe brauchen.
Alles schläft so still, so still!
Mäuslein huscht, wohin es will;
Kätzlein unter’m Ofen ruht
Gar zu gut.
’S Vöglein hat den Kopf gesenkt,
Weil es nur an Schlafen denkt.
Schwach nur brennt der Lampe Licht.
Weckt die lieben Schläfer nicht!
Wer jetzt etwas fragen will,
Frage leise, leise! – Still!
Gesegnet sei der Schlaf der Nacht
Euch, die ihr sorgenschwer gewacht!