Li Bai (auch unter Li Bo oder Li Taibo bekannt) ist einer der bekanntesten chinesischen Dichter der Tang-Dynastie (618-907 n. Chr.). In seinen Werken kommen seine großen Ambitionen, seine interessante Persönlichkeit, sein sorgenfreier Charakter und seine romantische Haltung zum Ausdruck, die die allgemeine intellektuelle Atmosphäre zur Blütezeit der Tang-Dynastie widerspiegeln.
Die Heimat von Li Bai (701-762 n. Chr.) ist die heutige chinesische Provinz Gansu. Sein familiärer Hintergrund sowie sein Geburtsort sind bis heute unklar. Aus seinen Gedichten schließt man aber, dass er in einer wohlhabenden und gebildeten Familie aufwuchs. Von klein auf las Li Bai Bücher und beherrschte auch zahlreiche künstlerische Fähigkeiten. Ab seinem 20. Geburtstag wanderte Li Bai, um seinen Horizont zu erweitern, im ganzen Land umher. Seine Gedichtwerke sind auf Grund seiner umfassenden Bildung und seiner literarischen Genialität schon früh als hervorragende Leistungen gewürdigt worden.
Li Bai strebte schon in jungen Jahren eine Beamtenlaufbahn an, weshalb er in die Hauptstadt Chang'an zog. Im ersten Jahr der Tianbao-Regierungszeit (742 n. Chr.) trat Li Bai in die kaiserliche Akademie ein, was die schönste Zeit in seinem Leben gewesen sein soll.
Li Bai galt als hochmütig und verabscheute die korrupte Atmosphäre am chinesischen Kaiser-Hof. Schließlich verließ er völlig enttäuscht den Hof und die Hauptstadt Chang'an und führte fortan wieder ein Leben als Wanderer.
Li Bai verbrachte die meiste Zeit seines Lebens auf Wanderschaft und schrieb zahlreiche Gedichte über schöne chinesische Landschaften. Seine Gedichte gewinnen durch Übertreibungen und großartige Metapher an Leben und viele von ihnen sind bis heute weltberühmt.
Li Bai hat mehr als 900 Gedichtwerke und über 60 Prosatexte hinterlassen. Durch die fantasievollen Beschreibungen und großartigen Bilder in seinen Gedichten hat er die nachfolgenden Dichter-Generationen stark beeinflusst. Deshalb wird Li Bai auch als "Dichtergott " bezeichnet.