Der Fuchs und die Katze

An einem schönen Sommertag spazierte eine Katze gemütlich durch den Wald. Da begegnete sie dem schlauen Fuchs. Und weil die Katze wusste, dass der Fuchs sehr klug war und eine ganze Menge über die Welt wusste, sprach sie ihn einfach an: „Guten Tag, Herr Fuchs! Wie geht es Ihnen? Was tun Sie denn so mit all Ihrer wertvollen Zeit?“ Der Fuchs, der von Haus aus etwas hochmütig veranlagt war, sah die Katze abschätzig von oben bis unten an. Er überlegte sich, ob er diesem niederen Tier überhaupt eine Antwort geben sollte. Dann antwortete er, und dafür ließ er sich lange Zeit, in seiner überheblichen Art: „Du mickriger Mäusejäger, Du armseliger Narr, Du verlotterter Hungerleider, wieso wagst Du es mich zu fragen, wie es mir geht? Was hast Du schon gelernt, Du zerzauster Bartputzer?“ Da sagte die Katze: „Nun ja, lieber Herr Fuchs, ich verstehe mich nur auf eine einzige Kunst!“ „Welche soll das sein?“, fragte der Fuchs ungeduldig.

 

Die Katze ging dem Fuchs ein wenig um den Bart und sprach: „Wenn die Hunde mich jagen, klettere ich ganz schnell und geschickt auf einen Baum!“ „Das ist alles?“, lachte der Fuchs die Katze aus, „das ist doch gar nichts Besonderes! Ich bin der Meister über 100 Künste und trage einen Sack voller schlauer Listen bei mir! Du dummes Katzenvieh, ich könnte Dich lehren, wie Du einer ganzen Hundeschar entkommen kannst!“

 

In diesem Moment kam der Jäger mit seinen vier Hunden durch den Wald. Die Katze nahm Anlauf und kletterte geschickt in die Baumkrone des erstbesten Baumes. Sie versteckte sich in dem Baum zwischen den Ästen und dem dichten Laub. Von dort aus beobachtete sie, wie die Hunde zähnefletschend auf den Fuchs zuliefen. Die Katze rief dem Fuchs zu: „Mach doch endlich den Sack auf, mach schnell den Sack auf!“ Doch in dem Moment waren die Hunde schon am Ziel, packten den Fuchs und hielten ihn gefangen. Da rief die Katze dem wehrlosen Fuchs zu: „Was nützen Dir alle Listen? Hättest Du, wie ich, den Baum hinaufklettern können, so hättest Du Dein Leben noch retten können!“

 

Moral von der Geschichte: Was nützen Dir alle Weisheiten, Überheblichkeiten und alle Listen, wenn Du keine davon im praktischen Leben umsetzen kannst: Jemand, der zwar wenig gelernt hat, aber sein Handwerk beherrscht, ist ein wahrer Überlebenskünstler.

Aufgaben zur Fabel

 

1.Beantworte fünf Fragen zur Fabel „Der Fuchs und die Katze“.

 

a)Warum sprach die Katze den Fuchs im Wald an?

 

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b)Wieviel Künste und Listen hatte der Fuchs in seinem Sack?

 

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c)Welche Kunst beherrschte die Katze?

 

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d)Wer kam mit vier Hunden durch den Wald?

 

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e)Warum kam die Katze mit dem Leben davon?

 

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2.Erzähle kurz mit eigenen Worten die Fabel.

 

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3.Welche Tiere, die in der Fabel „Der Fuchs und die Katze“ vorkommen, sind Haustiere?

 

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