Laß dich vom Schein nicht trügen. Davon hört eine Fabel des Meisters.
Zu einer Ameis kam eine Fliege und rühmete sich hoch und sprach: wie meinst du, daß du dich mir vergleichen kannst. Deine Wohnung ist in einer Höhle, meine in eines Königs Saal. Ich eß königliche Speis, dich nähret ein armselig Gerstenkorn. Deinen Trank saugst du aus der Erden, so trinke ich aus Gold und aus Silber. Wo man die heiligen Opfer schlachtet, so bin ich die erste, die das Eingeweid versucht, ich sitze dem Kaiser auf sein Haupt und küsse die zartesten und schönsten Jungfern, wann sie nackt zum Bade steigen, wohin es mir beliebt zu küssen. Deren alles magst du keines tun, und also bist du und dein Geschlecht gegen uns wohl verächtlich.