Mit dem Auto oder dem Zug braucht man mehrere Stunden. Die Städte Bonn im Westen Deutschlands und Berlin im Osten liegen Hunderte Kilometer voneinander entfernt. Trotzdem reisen einige Politiker und deren Mitarbeiter ständig hin und her. Warum dieser Aufwand?
Das hat mit Deutschlands Geschichte zu tun. Lange war Berlin die Hauptstadt und Sitz der Regierung. Doch dann wurde Deutschland geteilt. Von da an gab es zwei Länder, die BRD im Westen und die DDR im Osten. Damals fragten sich die Menschen im Westen: Wo soll nun unsere Hauptstadt liegen und unsere Regierung arbeiten?
Man entschied sich für Bonn. Etwa 40 Jahre blieb alles so. Doch dann wurden die beiden Staaten wieder zusammengeschlossen. Berlin wurde zur gemeinsamen Hauptstadt ernannt. Und Politiker beschlossen, auch die Regierung dorthin zu verlegen. Doch es gab ein Problem!
In Bonn wollten die meisten Leute nicht, dass die Regierung die Stadt verlässt. In der Stadt arbeiteten der damalige Kanzler, seine Minister und Ministerinnen und deren Mitarbeiter. Auch weil all diese Leute in Bonn waren, ging es der Stadt gut. Etwa, weil die vielen Leute Geld in Geschäften ausgaben und Arbeitsplätze entstanden.
Um zu verhindern, dass es der Stadt Bonn durch den Umzug schlechter geht, wurde ein Gesetz erlassen. 25 Jahre ist das nun her. Es wird Berlin/Bonn-Gesetz genannt. Damals wurde unter anderem festgelegt, dass einige Ministerien in Bonn bleiben. Auch heute noch ist unter anderem das Ministerium für Bildung und Forschung in Bonn.