In Berlin ging es am Sonntag traurig zu: In der Hauptstadt trafen sich wichtige Politiker zum Volkstrauertag. Für einen besonderen Moment sorgten einige Jugendliche.
In dem großen Saal saßen lauter mächtige Leute. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel zum Beispiel war dabei, genau wie der französische Präsident Emmanuel Macron. Sie trafen sich im Bundestag, einem wichtigen Gebäude in Berlin. Doch ans Mikrofon im Saal traten am Sonntag nicht nur bekannte Politiker.
Auch mehrere Jugendliche aus verschiedenen Ländern Europas kamen nach vorne, um etwas zu sagen. Sie sprachen auf Deutsch, Englisch und Französisch.
Zusammen hatten sie bei einem großen Projekt mitgemacht. Dabei ging es um zwei Themen, die sonst nicht so viel miteinander zu tun haben: den Ersten Weltkrieg vor hundert Jahren und Fußball.
«Wir erforschten die Schicksale gefallener Soldaten, vor allem gefallener Fußballspieler», erzählte Jonas Clein. Der 16-Jährige spielt für eine Jugendmannschaft des Vereins Schalke 04. An diesem Tag trug er jedoch kein Fußball-Trikot, sondern einen dunklen Anzug.
«Zu Beginn fragte ich mich: Warum sollte ich heute Unbekannter gedenken, die seit 100 Jahren tot sind? Meine Gedanken kreisten eher um mein nächste Spiel, die nächste Klausur oder das nächste Date.» Doch das habe sich durch das Projekt geändert, sagte Jonas Clein.
Bei dem Treffen lasen die Schüler aus ihren Briefen vor, die sie an die verstorbenen Soldaten geschrieben hatten. «Dein Schicksal hat uns zum Nachdenken gebracht», las ein weiterer Schüler aus einem Brief vor. «Dein Schicksal zeigt, dass es in einem Krieg - anders als im Fußball - nur Verlierer, aber keine Gewinner geben kann.»